Monday, June 18, 2012

Das Nomadentum des 21. Jh.


Ist schon wieder ein Weilchen her, dass ich was geschrieben habe. So einen Blog zu schreiben, ist gar nicht mal so einfach. Vor allem dann nicht, wenn man nichts „Besonderes“ erlebt hat. (Arnolds Geschäftsreisen zählen nicht! Abgesehen davon, hat er eh seinen Senf abgegeben.) Hab deshalb auch Hochachtung und Respekt vor allen KolumnistInnen (bzw.  im Allgemeinen vor JournalistInnen ). Ich mein, sie müssen jeden Tag was schreiben (wie viel davon gut ist, wie viel nicht, steht jetzt nicht zur Debatte). Es ist ihr Beruf, oft sogar ihre Berufung (hoffentlich). Daher braucht mich mein schlechtes Gewissen gar nicht zu plagen. Immerhin bin ich ja keine Kolumnistin oder Journalistin. 

Wie auch immer… (übrigens habe ich festgestellt, dass sich dieses „wie auch immer“ in meinem alltäglichen Wortschatz etabliert hat). 

Wie auch immer…Der Mai ist vorbei. Da wurde im Wesentlichen ausgeruht und gegessen…nach der wunderschönen Hochzeit von Jenny und Patrick wurden keine wilden Feiern veranstaltet, sondern gemütlich zusammengesessen und die Welt verbessert (die Verbesserung müsstet ihr doch schon spüren, oder?). Oder, dauert das in diesem ganz besonderen Fall doch etwas länger? Vielleicht hat die Post ein Problem. Ich warte nämlich schon seit dem 23.4. auf eine Lieferung vom Falter (eine DVD). Offensichtlich steckt was auf der Strecke Singapur – Österreich und vice versa. Wie auch immer… Es ist auf jeden Fall ein Problem, das wir von hier aus nicht lösen können. Das wird Österreich alleine schaffen müssen. 

Im Unterschied zum letzten Jahr wurden die Geburtstage heuer ganz gemütlich verbracht – altersgemäß eben. ;-) Der Monat Mai stand ganz im Zeichen der „Kulinarischen Erkundung  und Verwöhnung“. Vom französischen bis koreanischen Restaurant war alles dabei. Und ich, ich bin wieder über mich selbst hinausgewachsen. Sehet selbst (das Augenmerk bitte auf die koreanische Küche legen)… 

Unser Geburtstagsbrunch mit der entzückenden Julia an Arnolds Seite, 
der hinreißenden Barbara und dem herzlichen Bernhard auf der anderen Seite. 

Das Geburtstagsschlemmen wurde dann mit Tomislava und Mislav beim Griechen (Blu Kouzina - http://www.blukouzina.com/contact.html) fortgesetzt...



Das Restaurant, das Jenny für unser französisches Dinner ausgesucht hat, lag - ganz blöd - in der Parallelstraße zu unserem Stammlokal, dem Book Cellar. Um nicht eine großen Umweg machen zu müssen, hat uns unser Arnold den Abgang durch die Küche des Restaurants verschafft. Arnold und sein Charme eben… ;-D  Ach ja, gegessen habe ich dort eine ganz echt französische Zwiebelsuppe und einen leckeren Fisch. Arnold hatte was –  bitte verzeiht mir – relativ Grausliches. Ich glaub, es hieß „Meet Trio“, bestehend aus undefinierbarem Fleisch und Kartoffeln. Mutige Jenny – sie teilte mit ihm. Patricks Appetit hats auf Vorspeiseplatte und Eis abgesehen...Leider gibt es von diesem Abend keine Fotos.

Im Bibigo, einem koreanischen Restaurant, traf ich mich mit meinen Kolleginnen aus Englisch. Ihr wisst ja, jeden Monat ein neues Restaurant zur passenden Nationalität. Hab bisher nie den Drang verspürt, Koreanisch zu essen, aber ich stelle mich gern solchen Herausforderungen. Nachdem mich meine Kollegin Patricia ungefähr 20 min. in die koreanische Küche eingeführt hat, entschied ich mich für das beliebte Bibimbap. Ein Gericht mit Reis, verschiedenen Gemüsesorten, Rindfleisch, Ei und einer Chilipaste. Das ganze wird in einer heißen Schüssel (aus Stein) serviert und soll mit Löffel und Gabel umgerührt werden (der Reis wird dabei ganz knusprig...mmmhhh). Dazu gibt es oft Beilagen wie Kimchi (laut Wikipedia: Kimchi nennt man sowohl eine auf der Milchsäuregärung basierende Zubereitungsart von Gemüse in der koreanischen Küche als auch alle auf diese Art zubereiteten Gemüse…).



 Ich weiß, die Fotos sind nicht die Besten, 
aber zu meiner Verteidigung: ich hab sie nicht gemacht. 

Eine gute Bäckerei wurde von Blanka und mir auch ausfindig gemacht. Da wurde geschlemmt, bis wir nicht mehr aufstehen konnten… Der Laden gehört zwei bekannten Neuseeländern und heißt Baker & Cook (http://www.bakerandcook.biz/).


Zum Essen aufgehört, wurde noch lange nicht. Wir ließen uns die Gelegenheit nicht nehmen beim Event Shakespeare im Park zu picknicken. Wir waren nicht alleine... (wie viel wir vom Stück verstanden haben, ist zweitrangig. Hauptsache wir hatten genug zu Essen).


Und wenn sie nicht gestroben sind, essen sie noch weiter... Eines ist klar, gegen das Zunehmen tun wir was: laufen, doch gegen das Abnehmen unseres Geldbörserls eher wenig...

Ende Mai hab ich dann noch der Christl einen kurzen Besuch in Kuala Lumpur abgestattet. Es war schön, unsere Kleine dort zu sehen. Wie sie sich dort zurechtgefunden hat. Immerhin ist Kuala Lumpur nicht Singapur. Wie auch immer…sie hat sich fabelhaft zu Recht gefunden und darauf kann sie stolz sein. (Anmerkung am Rande: Christl ist junge 23.)

Da wäre ich auch schon beim nächsten Thema. Julia, die booking.com Julia, verlässt Singapur und verabschiedet sich in Richtung Shanghai. (Alle, die ich im ersten halben Jahr hier in Singapur kennengelernt habe, kehren Singapur den Rücken zu. Auch Conny und Christoph, unsere Schweizer. Sie gehen wieder zurück nach Australien. Julia und Flo gone, Yvonne gone, Julia bald gone, Conny bald gone, ...)  Ja, ja…diese Jungen heutzutage. Sie wollen und wollen sich nicht sesshaft machen. Julia, gerade 23 Jahre jung, auch sie wird getrieben von...von was denn eigentlich? Was sind die Gründe für ein nomadenhaftes Leben? Fürs Auswandern? Welche Gründe hatten meine Eltern, als sie nach Linz und anschließend nach Graz „auswanderten“? Wieso sind in den 30er Jahren alle Schwestern meiner Oma in das Schiff Richtung Australien gestiegen? Wieso ist Dubravka Ugrešić nach Amsterdam “geflohen”? Warum haben sich so viele Kroaten, Serben, Bosnier, Türken usw. in Österreich bzw. in Europa angesiedelt? Und schließlich die Frage, wieso sind eigentlich wir nach Singapur gegangen? Wenn ich mir diese Fragen jetzt nochmal durchlese, ist mir sehr wohl klar, dass es darauf keine universelle Antwort gibt. Zumindest keine klare und definitive. Man kann sie aber wahrscheinlich in drei Kategorien zusammenfassen: Traum vom besseren Leben, Neugierde, Steigerung des eigenen Wohlstandes. Ihr selbst dürft raten, zu welcher Kategorie wir gehören. 

Ja, liebe Leute. Nomadentum und/oder Auswanderung hat es immer schon gegeben und wird es weiterhin geben. Dank der heutigen „Möglichkeiten“ ist es einfacher und populärer als nie zuvor und ich darf mich nicht wundern, dass meine Freunde in die weite, große Welt (weiter) ziehen...Selbst ich weiß nicht, wo wir enden werden.  
Wie auch immer… 

So, ihr Lieben. Hab ich noch was, was euch interessieren könnte? Hm…ich glaube nein. Außer vielleicht die Info, dass ich seit letzten Sonntag einen neuen Laptop MIT Kamera habe (ja, auch ich versuche „modern“ zu bleiben) und mich auf das völlig neue Skypeerlebnis mit euch freue… 

Bis bald! 

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