Saturday, August 20, 2011

Urlaubsvorbereitungen

Pffff. Ziemlich anstrengend die letzten Tage und Wochen.

Seit wir unsere wundervolle, angenehme, äußerst interessierte und lustige Besucherin wieder in die Heimat verabschiedet haben, geht es ziemlich drunter und drüber. Evelin hat die 3. Tranche des umfangreichen Übersetzungsprojektes bekommen, das noch vor unserem Urlaub in Österreich fertig werden muss und ich hab endlich den Auftrag für das erste Fördertechnikprojekt in Südostasien erhalten.

So positiv diese Ereignisse auch sind, so anstrengend sind auch die damit verbundenen Aktivitäten und - in meinem Fall - Dienstreisen. Von Penang nach Hongkong, dann wieder mal nach Thailand, eine Woche später wieder nach Hongkong und am nächsten Tag nach Manila. Ja, es macht eh Spaß - bis zu einem gewissen Grad. Aber mir wäre lieber, ich hätte nur 1-2 Flüge pro Monat.

Zur Urlaubsvorbereitung gehören leider nicht nur die schönen Dinge wie Mitbringsel einkaufen, sondern auch das Abschließen oder Übergeben von laufenden Projekten an mehr oder weniger qualifizierte Kollegen. Stimmt schon, ich bin eh selber schuld, wenn mein Mitarbeiter noch nicht so gut geschult ist, dass er mich angemessen vertreten kann. Aber so einfach wie ich mir das mit den Asiaten zuerst vorgestellt habe, scheint es nun doch nicht zu sein. Man redet, erklärt, zeigt. Man erhält zustimmendes Nicken und einsichtige Antworten. Wenn mann dann nach einem halben Tag intensiver Arbeit des Mitarbeiters das Ergebnis desselben betrachtet folgt jedoch die Ernüchterung. Fleißig gearbeitet: JA. Effektiv gearbeitet: NEIN! Wo liegt das Problem? Ok, nochmal von vorne.
"Why did you do what you did?"
"Can you try to explain why you did it that way?"
"Didn't we agree to do it like that?"

Ok. Warum hast du es dann anders gemacht, lieber Freund?
Eh wurscht. Mittlerweile ist es Freitag, halb fünf. Um fünf ist die Woche wieder vorbei. Lust auf ein Bier? Nein! Schon wieder das Telefon. Ach ja, Graz ist ja mittlerweile auch im Büro und will mir wieder mal erklären, was ich beim Auftrag alles verbockt habe. Nach 15min wissen wir jedoch, dass eh alles ok ist. So jetzt ist es 16:45. Bier? Hmm ok, der Notvorrat im büroeigenen Minikühlschrank wird angezapft. Guinness Bier. Das kann man im Kaffeebecher gut tarnen ;-). Die Woche ist vorbei - die Arbeit leider nicht. Am Abend Emails checken und ggf. die wichtigsten beantworten. Gut dass in Graz am Freitag auch nur bis 14Uhr gearbeitet wird - im Schnitt zumindest. D.h. um 20 Uhr ist es endlich ruhig am mobilen Email-Empfangsgerät und ich kann mit meinem neuen Freund Florian in Ruhe mein 2., 3. und 4. Bier genießen. In einem English-Pub im CBD (Central Business District).

Sonntag ist in Dubai der Beginn der Woche und die ersten Emails rauschen wieder ein: Bitte noch diese Änderung am Layout; Kannst du mir diese Option noch schnell kalkulieren?; Ist das und das auch berücksichtigt?; Da am Montag die Kundenpräsentation ist wird um rasche Rückmeldung gebeten. Also nach dem Frühstück am Sonntag Morgen wieder ran an den Laptop. Gut dass ich den Ordner synchronisiert habe. Mittlerweile kennt man ja seine Patienten....

Ja, meine Lieben! Das angenehme, lässige Arbeitsleben das ich bisher in Singapur gewöhnt war hat sich langsam gewandelt. Durch den Auftrag in Manila ist der Email-Verkehr um ca. 126% gestiegen (vgl. auf Monatsbasis).

Auch Evelin hat wieder in das alte Muster zurückgefunden, dass sie in Graz so gelebt und geliebt hat. Mit Freunden treffen, Lokale ausprobieren, Touren aus dem Stadtführer durchwandern und einfach die Stadt und neue Heimat kennenlernen. Auch Geocachen hat sie wieder als Leidenschaft entdeckt. Obwohl sie sicherlich mehr erlebt und mehr zu erzählen hätte als ich, warten sie noch auf den Kuss der Muse. Vermutlich kommt dieser aber erst, wenn sie nicht mehr 8h täglich am PC hängt und an den Übersetzungen arbeitet.

Ja, auch das soziale Leben hat sich entwickelt. Wir treffen uns zumindest einmal pro Woche mit unseren Bekannten auf einen Drink, zum Abendessen, zum Brunchen oder einfach daheim zum Essen, Trinken, Tratschen. Spieleabend gab es noch keinen. Liegt aber vermutlich mehr an den fehlenden Brettspielen. Majong steht noch am Programm, aber erst nach unserem Heimaturlaub.

Gestern hatten wir eine Schweizerin und ihren deutschen Gatten zu Besuch und hatten einen netten Abend mit gutem Essen und österreichischem grünen Vetliner aus der Wachau. Das tut mal gut. Heute ist ein wenig Faulenzen angesegt. Ich glaub wir schmeißen uns jetzt mal an den Pool solang die Sonne noch stärker ist als die Wolken.

Wir freuen uns auf Österreich und Kroatien - auch wenn es anstrengend werden wird!
Wir freuen uns auf das Wochenende mit Felix und Katharina (getrennt allerdings).
Auf die paar Tage mit unseren Familien
Auf die Nacht im neu renovierten Haus in Kroatien
Auf die Besuche bei unseren Verwandten
Auf das Bier nach der Arbeit im La Vita mit Peter
Auf das Abendessen mit Klausi und Eva Maria
Auf die Hochzeit von Felix und Katharina
Auf die Geburtstage von Silvia, Jürgen und Zeljko
Auf den Buschenschank mit Freunden und Familie
Auf den Kurzbesuch in Weiz
und vor allem auf das Einlösen unseres Sponsionsgeschenkes von Meliha, Jürgen, Sonja und Christoph: Den Urlaub im Baumhaushotel!

So, ab an den Pool!