Tuesday, December 20, 2011

Check!

Hallo, liebe Blog-LeserInnen!

Die Vorbereitungen für ein sorgloses, fröhliches und besinnliches Weihnachtsfest in Hong Kong sind mehr oder weniger abgeschlossen:

Die 1.000ste *brauch-ich-für-Hong-Kong-ein-Visum-Überprüfung*: Check!

New Year’s Eve mit Tobi und Marina angeschaut: Check!

Testergebnisse vom British Council abgeholt und von Chris Martin alias Neil, der mit seiner Freundin für sechs Wochen nach Südamerika verreist (Anmerkung: sie ist Südamerikanerin), verabschiedet: Check!

Den Freitags-Stammtisch-Ladies "Frohe Weihnachten" gewünscht: Check!

Die letzten Weihnachtseinkäufe: Check!

Sich irrsinnig über die Packerln und Karten der österreichischen (auch in England lebenden und in Australien herumreisenden) Christkinder gefreut: Check!


Über Mamas Kekse hergefallen: Check!

Mit Katharina & Felix, Babsi & Flo & Simon das Geburtstags-Weihnachts-Skypetelefonat geführt: Check!

Das Weihnachtsessen mit der Familie (etwas vorverlegt): Check!
(Im Menüplan gab es „Saushi“, „Schnitzel Provencale“ und Mamas Kekse)


Mit Mama & Papa aus Kalsdorf ein Skypetelefonat geführt: Check

Das *wo-liegt-das-Hotel-eigentlich-und-wie-sieht-es-eigentlich-aus-googeln*: Check!
(Anmerkung der Blogverfasserin: Hong Kong wurde schon im April oder so gebucht…also, nicht lachen...wird doch wohl verständlich sein!)

Hong Kongs Karte auf Scrat gespielt, Geocaches rausgesucht, auf Scrat geladen, im Smarty (Smartphone) gespeichert: Check!
(Es gibt sooooo viele Caches in Hong Kong. Die Auswahl war nicht einfach…)

Pullis, lange Shirts, die schon seit ca. 11 Monaten unangetastet im Kasten lagen, gewaschen: Check!

Nachlesen, ob das Gepäck eingecheckt wird oder ob wir nur Handgepäck-Karten gebucht haben: Check!

Sich mit Barbara und Mike, die Weihnachten in bella Austria verbringen, zum Essen und Rooftop Bar La Terrazza-Ausprobieren, getroffen: Check!


Nikki und Loomy aufgeladen: Check!

Die Krippe aufgestellt und ein Foto davon gemacht: Check!



Liebe Familien! Liebe FreundInnen!

Wir wünschen allen frohe und besinnliche 
Weihnachten im Kreise der Liebsten!


Unseren Familien und Freunden noch mal Frohe Weihnachten gewünscht: Check!



Thursday, December 8, 2011

Vorweihnachtliche Geschichte

Liebe Familie, liebe Freunde! 
Liebe Blog-Verfolger! 
 
Ich möchte euch diesmal eine Geschichte erzählen, eine Geschichte über ein Pärchen, das das erste Mal in ihrem Leben zu Weihnachten ganz, ganz, ganz weit weg ist. Weder Familie noch Freunde um sich hat…und bevor ihr jetzt Mitleid bekommt, muss ich der Fairness halber betonen, dass es sich so ausgesucht hat.

Also…

Da gibt es eben eine Frau und ihren Mann. Kaum einer von ihnen hat sich im Heimatland um Weihnachten bzw. um den (vor)weihnachtlichen Geist gekümmert. Es gab weder viel Deko, noch Kekse oder einen Baum. Wozu auch? Sie waren doch immer entweder bei den einen oder anderen Eltern. Die Mütter haben gebacken, die Väter den Christbaum ausgesucht. Das einzige worum sich die beiden annahmen, war, sich Geschenke zu überlegen, sie auch zu besorgen, am Heilig Abend den Christbaum zu schmücken und davor Glühwein trinken zu gehen und sich mit Freunden zum Weihnachtsabendessen zu treffen. Nun sind sie aber in einem Land, wo weder Mütter noch Väter in greifbarer Nähe sind, noch Brüder und Schwestern oder Freunde. Keine Glühweinstandln. Noch nicht einmal Kälte oder gar Schnee. Für das aller erste Mal sind die beiden auf sich gestellt, Weihnachtsstimmung zu erzeugen und in welche zu kommen. Wie sie das anstellen? Und, überhaupt die allerwichtigste Frage: Gelingt es ihnen? Lest weiter…

Als Unterstützung gibt es da natürlich Weihnachtslieder, die schon seit der zweiten Novemberwoche in den Malls/Geschäften zu hören sind, die vielen, vielen, vielen Weihnachtsbäume und Weihnachtsmärkte, die im Grunde genommen Zeltfeste sind. Stellt euch vor, die Frau hat sich sogar dazu hinreißen lassen – in ihrer vorweihnachtlichen Stimmung – einen Adventskranz, eher ein Adventgesteck, zu kaufen. Um schlappe S$ 75,--. Dafür fallen jetzt schon die echten Nadeln ab und die schöne, satte grüne Farbe wird gackerlgrün. „Hey, aber was soll’s?“, denkt sich die Frau. Dafür riecht die Wohnung etwas nach Nadelbaum… 


Aber, alles der Reihe nach! Eines muss aber noch vorweg gesagt werden. Die beiden klammern sich an jeden Strohhalm der ihnen gereicht wird, um Weihnachten ohne Familie und Freunde zu überleben.

Lieder. Die Frau lässt sich da voll mitreißen und summt schon seit Tagen Santa Claus is comming to town oder I dreaming of a white Christmas…Schuld daran sind definitiv das Radio und natürlich, wie schon erwähnt, die Geschäfte. Seit Mitte November hört man so diverse traditionelle Weihnachtsstimmungsmacher aus den CD-Playern dröhnen. Nur auf Wham’s Last Christmas wartet man vergeblich. Dürfte hier wohl nicht so bekannt sein oder vielleicht finden Asiaten das Lied nicht weihnachtlich genug, denkt sich die Frau.

Weihnachtsbäume. Jedes Shopping Center hat dort einen eigenen gigantisch großen Weihnachtbaum vor dem Haupteingang stehen. Die meisten sind stilvoll und schön, aber nicht alle. Die Frau macht auf ihren Shoppingtouren ganz viele Fotos von diesen Bäumen, um mit ihren Familien und Freunden die vorweihnachtliche Stimmung in diesem Land zu teilen. Sie hofft, dass die Bilder den Familien und Freunden gefallen und eventuell dazu beitragen auch sie in Weihnachtstimmung zu bringen. 


Die Weihnachtslieder in Kombination mit der Weihnachtsdekoration der Stadt und der Malls verleiten die Frau tatsächlich zum Einkaufen – obwohl sie ein Einkaufsmuffel ist. Weihnachten soll ja bekanntlich für Wunder sorgen. Sie ist im Kaufrausch… Sie hat sich  mittlerweile schon einen Adventskalender, einen kleinen Baum inklusive Schmuck, einen kleinen Elch inklusive Schmuck, ein Weihnachts-Potpurri, Weihnachtsgeschirrtücher, weihnachtliche Servietten und ein weihnachtliches Platzset gekauft. Die Krippe, die sie von ihren Freunden Lilly, Jürgen und Sonja, Christoph geschenkt bekommen haben, wird erst am 22. aufgestellt, haben sie beschlossen.

Weihnachtsmärkte. Die European German School und die German Association  haben den jährlichen Weihnachtmarkt veranstaltet, der eher einem Zeltfest ähnelte, laut dem besagten Pärchen. Es gab hauptsächlich Grillwürstl mit Semmerln, Gulasch mit Semmerln, Wein, Bier UND Glühwein. Dieser war so nebenbei bemerkt wirklich sehr, sehr lecker, erzählten mir die Frau und der Mann. Sie meinten, sie müssten den 15-jährigen Schülern ein Kompliment aussprechen. Der Mann hat zwar beim Trinken a wengerl gschwitzt, die Mädls haben den Glühwein aber (fast) ohne Schwitzen genossen. Sie waren nämlich mit ihren Freunden und ihrer Cousine dort. Eine lustige Runde… 



 Der Mann - etwas verschwitzt! :-)

Die lustige Runde...

Als Hintergrundsmusik gab es Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter? und Lustig, lustig, tralalalala bald ist Nikolausabend da, bald ist Nikolausabend da. Die Kleinen sangen sich die Seelen aus dem Leib. 

Bevor sie sich jedoch am Weihnachtsmarkt der German School blicken ließen, waren sie am Weihnachtmarkt der Dänen. Dort wollten sie Weihnachtsdekoration kaufen. Gefunden haben sie sehr viele rote „Sachen“ mit weißen Herzen. Ist das die traditionelle dänische Deko, fragten sie sich. Weiß das jemand? Martina und Michael vielleicht? Da es da sonst nicht viel zu sehen gab (es waren in Summe acht Tische) sind die beiden inklusive Freunde bei strömendem Regen unverrichteter Dinge von dannen gezogen.

Wenn wir schon mal beim Regen sind. Die Frau sagt, man hat dort nun auch einen „Winter“. Heute und gestern war es schön, sogar den ganzen Tag lang. Aber vorgestern, vorvorgestern und davor gab es Regen, Regen, Regen und nochmals Regen. Sie ist ganz aus dem Häuschen, denn sie musste sich in den letzten Tagen nicht zwei Mal am Tag duschen und schon gar nicht fünf Mal umziehen. Herrlich, sagt sie mir!

Da die Mütter ganz weit weg sind und ihnen keine Weihnachtskekse für zu Hause „einpacken“ können, müssen sie selbst ran. Mit ihren Freunden wird eine Weihnachtskeksbäckerei veranstaltet. Man traf sich bei den Freunden in der Wohnung. Das Bäcker-Quartett bestehend aus – na net nana – vier Damen und der Mann in der Runde war für das Aufstellen des Baumes zuständig. Die anderen Männer kamen etwas später nach, da der eine Mann Halbmarathon gelaufen ist und sich ein bisschen erholen wollte. 


Baum? Ja, Baum! Die Freunde haben nämlich keine Kosten und Mühen gescheut, um einen waschechten Christbaum zu organisieren. Der Baum ist zweifellos sehr schön, aber auch schön teuer. Wie gesagt, keine Kosten und Mühen gescheut. Während die zwei, manchmal drei Mädls, die Teige vorbereitet haben, schmückten der Mann und die eine Frau den Baum. Nicht wundern! Sie sind zu Weihnachten in Hong Kong und da ohnehin schon alle in Weihnachtsstimmung waren, wurde halt auch der Baum geschmückt. Die Kekse sind alle was geworden, obwohl es anfangs laut der Frau bei manchen Teigen net so ausgesehen hat. Ihre Mamas haben den letzten Sonntag bestimmt Schnackerlstoßen gehabt, vermutet die Frau. Jede von ihnen hatte eine Keksbackweisheit ihrer Mutter vorzubringen. 



Und, um ihre Wartezeit bis Heilig Abend zu verkürzen, gingen sie ins Ballet. Könnt ihr erraten welches? (Hat was mit Nuss zu tun.) Es war ihr erstes Mal im Ballet und ihr erstes Mal in den Esplanade Theaters. Beides fanden sie schön und haben beschlossen wiederzukommen. Irgendwann.

Nun sind es nur noch 16. Tage, zählt die Frau und freut sich schon auf Hong Kong. Auch wenn sie nicht mit Familien und Freunden zusammen sein können, hoffen die beiden sehr, dass ihre Familien und Freunde wissen, dass sie mit den Gedanken – vor allem jetzt in der vorweihnachtlichen Zeit – sehr oft bei ihnen sind.

Ende der Geschichte.

Na, meine Lieben! Findet ihr nicht, dass das eine irgendwie schöne Geschichte ist? Ich mein, erst jetzt haben die beiden WIRKLICH verstanden, was ihre Mütter und Väter geleistet haben, um die Kinder zu Weihnachten glücklich zu machen. Es erfordert sehr viel Arbeit, den weihnachtlichen Geist in die Herzen zu bringen. Und obwohl sie jetzt von ihrer gewohnten Umgebung ganz, ganz, ganz weit weg sind, sind sie sehr glücklich, es doch geschafft zu haben, sich auf Weihnachten zu freuen. Schon alleine deshalb, hat sich doch der Auslandsaufenthalt gelohnt. Findet ihr nicht?

In diesem Sinne, wünschen wir euch
– ich, die Frau und der Mann – 
noch eine schöne vorweihnachtliche Zeit!