Monday, August 27, 2012

In Bewegung...


Okay, okay, ich gebe es zu. Trotz des Vorsatzes im Monat August etwas zu fasten, haben wir uns nicht wirklich daran gehalten. Gegessen wurde weiterhin viel, mit dem Unterschied, dass diesmal eine oder zwei Portionen Bewegung hinzukamen.  

Mittels Ferryboat haben wir uns zunächst Mal Richtung St. Johns Island bewegt. Im Schlepptau unsere L.Ö.W.I.S. und das neu erworbene Schmuckstück des Vereins, der Tiger. (Das „Ding“ habe ich benannt. Wenn es bessere, geeignetere Vorschläge seitens der Vereinsmitglieder gibt, einfach her damit). Tiger war prallgefüllt mit Proviant für die L.Ö.W.I.S., schließlich hatten sie viel vor: Island Hopping durch Singapurs Inseln. Erster Stopp: St. John’s Island. Wir kamen, aßen und blieben. Kusu Island sahen wir nur am Rückweg vom Boot aus… So viel dazu! 

 © Christine Fasching
 © Christine Fasching
Auf der Fähre

  © Christine Fasching 
Der Tiger

  © Christine Fasching

St. John’s hat eine "bewegte" Geschichte. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts bedeutete ein Ticket nach St. John’s nix Gutes. Wer auf die Insel fuhr, war entweder schon von Cholera befallen oder hatte gute Chancen, sich die Seuche in der dortigen Quarantäne-Station einzufangen. Nachdem dann aber 1950 die Einwanderungsgesetzte verschärft wurden, schlossen sich die Tore des Quarantäne-Gebietes. Dann diente die Insel eine Zeitlang als Zwischenstopp für chinesische Mafiosi, die dort auf ihre Deportation nach China warteten. Nachdem sich Singapur aller Mafiosi entledigt hat, musste die Insel als Rehabilitationszentrum für Opiumabhängige herhalten (kein Wunder, dass Mohn in Singapur verboten ist). 1975 war es dann aber soweit – Singapur hat all seine Aufräumarbeiten erledigt und die Insel zum Naherholungsgebiet erklärt. 

Was erwartete uns dort? Laut dem Reiseführer palmengesäumte Strände und eine kleine Gipfeltaverne mit dazugehörigem Kiosk. Tatsächlich erwarteten uns ein kleines Naturparadies, vollkommene Ruhe und ein schöner Ausblick auf Singapur. Eine Taverne war weit und breit nicht zu finden, dafür aber versteckte, wunderschöne Buchten auf der Nachbarinsel Lazarus, sehr viel Grün und unzählige Katzen (jetzt weiß ich auch, wo sich all die Streunerkatzen Singapurs befinden). Die Inseln St. John's und Lazarus sind durch eine Brücke miteinander verbunden und sind gemeinsam 41 ha groß. 

© Christine Fasching

  © Christine Fasching
Eine kleine grüne Schlange

  © Christine Fasching
  © Christine Fasching


Theoretisch aber auch praktisch könnte man dort Übernachten. Die Sentosa Development Corporation vermietet Bungalows, die bis zu zehn Personen fassen. Jedoch glauben wir, dass diese Möglichkeit von Einheimischen nicht wirklich oft in Betracht gezogen wird/wurde.

Viele Einheimische kennen die Insel oft leider nur vom Hörensagen. Nur einige wenige waren dort und das während ihrer Schulzeit. Einerseits schade, andererseits gut. Wenigsten ein Fleckchen Singapurs, dass noch nicht mit Condos, Shopping Zentren, Restaurants usw. zugepflastert wurde. So haben auch die, die etwas Natur zum Überleben brauchen, eine nahgelegene Rückzugsmöglichkeit. 

Wie gesagt, uns allen gefiel die Insel so gut, dass wir, anstatt unsere Island Hopping Tour wie geplant fortzuführen, auf der Insel blieben. 


Zwei Tage später bewegten wir uns mittels MRT zum Flughafen, um dort Schwägerin/Schwester und Karin vom Flughafen abzuholen. Geendet sind wir im Pioneer Food Court, wo die beiden gleich in die lokale Küche eingeführt wurden. 


Am 9.8. bewegten wir uns dann mit dem Lift in das Restaurant LeVel 33, wo uns Dank unserer bezaubernden Jenny eine atemberaubende Sicht auf die Feierlichkeiten zum 47. Geburtstag Singapurs erwartete. 

 So feiert Singapur...jedes Haus, jedes Hotel, jedes Condo,... ist geschmückt. 

Unterhaltung am Nationalfeiertag

Auch wir lieben Singapur! Happy Birthday! 

Das größte und schönste (und teuerste) Feuerwerk gibt es am Nationalfeiertag! 

Zur Abwechslung auf Rädern (Bus), bewegten wir uns dann am Wochenende nach Desaru, Malaysia. Dort durften wir in die Kunst des Anbaus/der Ernte tropischer Obstsorten inkl. Verkostung eingeführt werden. So lernten wir vom erfahrenen Obstplantagebauer, dass es auch giftige Bananen gibt, die von Affen durch ihren Geruchssinn erkannt werden. Hat man grad keinen Affen zur Hand, lieber keine Bananen in der Wildnis pflücken und essen. Wir lernten auch, dass eine Guave mehr Vitamin C enthält als Papaya oder Orange. Wir überzeugten uns auch davon, dass Stevia-Blätter (Süßkraut, dass zum Süßstoff verarbeitet wird) wirklich sehr süß schmecken und auch davon, dass eine Mango bis zu 2 kg wiegen kann. 

 Das Obstbuffet

 Eine Jack-Fruit...


 Eine Passion Fruit-Allee


Den Rest des Wochenendes verbrachten wir in Desaru, den Strand entlang schlendern. Desaru Beach war in den 80er Jahren ein beliebtes Reiseziel für die Singapurer: 22 km langer, weißer Sandstrand, mit kristallklarem Meer, das zum sorgenlosen Plantschen einlädt (sorgenlos deshalb, weil es fast keine Quallen gibt) und das nur zwei Stunden von der Grenze entfernt. Aus der Zeit stammen auch die riesigen Resorts, die nur mehr vorwiegend von malaysischen Touristen und so manchen Ausreißer aus Singapur belegt werden. Schade, dass dieses Fleckchen Erde ihre Funktion des Wochenendziels an die indonesischen Inseln Bintan oder Batam (die aktuellen Naherholungsziele der Singapurer) verloren hat. 



Das muslimische Fastenbrechen, das uns in vielerlei Hinsicht an unser Weihnachtsfest erinnerte, brachte uns mittels Auto und Boot auf die Insel Tioman. Und das, meine Lieben, war der Höhepunkt unseres Bewegens. Tioman befindet sich an der Ostküste Malaysiens und ist mit dem Boot fahrend, mit dem Flugzeug fliegend oder schnorchelnd/tauchend zu erreichen. Die Insel ist nämlich ziemlich hügelig und hat wenige befahrbare Straßen, somit auch wenige Autos und/oder Motorräder. Am Besten ist man mit einem Boot dran oder man erkundet die Insel zu Fuß/Fahrrad über die vielen Wanderwege (durch den Regenwald) - so wie wir es gemacht haben.




Trotz der Verletzungen, die wir uns durch das ganze Bewegen zugezogen haben, war es für den Augenblick mein Paradies auf Erden. Warum? Weil alles so war, wie es war – ganz einfach. Ich lasse Fotos für mich sprechen…

Eine "davon"...






Weiteres Bewegen ist in Sicht…Unser sechster Hochzeitstag wird in Kuching gefeiert. Die Hauptstadt des malaysischen Bundesstaates Sarawak auf Borneo. Dort erfülle ich mir eine langersehnten Wunsch und besuche das Orang Utan Wildlife Sanctuary.

Und dann, meine Lieben, dann komme ich nach Österreich!!! AAAAahhhhhaaaa! :-)

Wednesday, August 1, 2012

"Essen" geht durch den Magen!


Hallo, ihr Lieben! 

Seit meinem letzten Blogeintrag ist nicht viel passiert von dem ihr nicht ohnehin schon wüsstet und wenn ich die letzten Wochen so zusammenfasse, stelle ich fest, dass wir eigentlich seit Wochen nix anderes tun außer essen und trinken – und das in gewaltigen Mengen. 

Das erste große (Fr)Essevent fand am 1.7.2012 statt. Wir durften uns geehrt fühlen als Hochzeitsgäste von Sheryl & Ping am traditionellen Hochzeitsessen, in unserem Fall Hochzeitslunch, teilnehmen zu dürfen. Geschlemmt wurde im wunderschön dekorierten Ballroom des Hotel Hyatt. Es gab ein typisches Chinese Wedding Menu bestehend aus Meeres(früchten)-Vorspeisen, Shark Fin Soup (Haifischflossensuppe), gebackenes Henderl, Fisch, Abalone und Oysters und Sago Soup with cocunut milk (Sagosuppe mit Kokosmilch; Sago > Mark der Sagopalme). Klingt alles sehr exotisch und lasst euch von mir sagen: es ist es auch. Die Hälfte von den oben angeführten Sachen habe ich zwar nicht gegessen bzw. genossen, dafür aber probiert. Nur bei Abalone und der Haifischflossensuppe habe ich gestreikt, das hab ich nicht einmal kosten wollen. Wer Abalone nicht kennt, man nennt sie im Deutschen auch Seeohren.

Shark Fin Soup

Abalone

Das Hochzeitsessen dauerte ungefähr vier Stunden. Nachdem alle Gänge herausgebracht wurden und alle gegessen haben, wurden ca. 300 Gäste höflich gebeten sich vom Brautpaar und den Brautpaareltern zu verabschieden. Brautpaar und Brautpaareltern standen bereits beim Ausgang parat. Getanzt wurde nicht, aber die Gäste wurden von einem Zeremonienmeister, Pings Bruder, mit Anekdoten aus den Leben des Brautpaares, zwei Videos und einer kurzen musikalischen Untermalung, gespielt  von Freunden aus Indonesien, unterhalten. Die Braut hat sich in diesen vier Stunden zwei Mal umgezogen und am Abend dann noch einmal. Man hat mir erklärt, dass man diese Kleider – die übrigens alle umwerfend waren – nicht kauft, sondern borgt. Eh klar. Wie könnte man sich sowas sonst leisten! Die Hochzeitsfotos werden Wochen vorher gemacht und auch da hat die Braut drei bis vier Kleider zum Wechseln. Alles in einem Packet erhältlich. D. h. sechs oder sieben Kleider, je nachdem wie viele man will, bekommt man "schon" um ca. S$ 2.500,00. Die Hochzeitsfotos werden dann meistens am Tag der offiziellen Hochzeitsfeier auf riesen Leinwänden gezeigt; wir hatten drei. 










Nun kurz zu dem Brautpaar: Ping und Sheryl sind ein entzückendes singapurisches Pärchen, die wir wirklich ans Herz geschlossen haben. Leider, leider, haben sie beschlossen ein Abenteuer in Deutschland zu wagen. Sie gehen als Expats -  so wie wir nur umgekehrt – nach Frankfurt. Für drei Jahre. D. h. es besteht die große Wahrscheinlichkeit, dass manche von euch sie in Österreich kennenlernen werden…

Weiter mit der Schlemmerei ging es noch am gleichen Abend und zwar in die Blu Kouzina, einen Griechen (der Grieche kam schon mal in unserer Geschichte vor; könnt ihr euch erinnern?). Dieser Part gehört allerdings nicht zur traditionellen chinesischen Hochzeitsfeier. Sheryl und Ping wollten den schönsten Tag ihres Lebens nicht einfach mit dem Lunch im Hyatt beenden und luden deshalb alle Freunde (unter 35 – weil die anderen zu langweilig sind ;-)) + Eltern zur weiteren Schlemmerei beim Griechen ein. Aus Angst die Gäste könnten verhungern, gab es wieder fünf, oder waren es sechs, Gänge: Tsatsiki, Humus, gegrillter Melanzani-Aufstrich inkl. gegrilltes Pitabrot, gegrillter Fisch, gegrillter Tintenfisch, Lammkeulen, Honig-Zimt-Apfelstückchen, Baklava. Bis auf den Tintenfisch – alles ein Gedicht. :-)

Als wäre das nicht genug für die ganze Woche gewesen, trafen wir uns am Sonntagmittag mit unseren L.Ö.W.I.S. zum offiziellen Wir-verabschieden-Julia-alle-gemeinsam Brunch im Group Therapie Cafe – wie passend der Name. 

Das nächste größere (Fr)Essevent fand dann am 8.7. statt, nach dem Barbara, Arnold, Bernhard und Mike brav um den Jurong Lake gelaufen sind. Das BBQ war super, super lecker und neben dem Fleisch (Schweinsripperl, Kottelets, Henderl) und dem gegrillten Gemüse, gab es selbst gebackene Grissini und selbst gebackenes Zucchini-Champignon-Brot von mir. 


 
Eine Medaille mehr! 

 Die Helden!

Fleisch, Fleisch, Fleisch

Meine dicken, fetten Grissini


Weiter ging es dann am Wochenende drauf, wo alles unter dem Motto Diamonds and Perls stand. Die Mädls der L.Ö.W.I.S. trafen sich zum gemütlichen Brunch in der Nähe der Gastgeberin, Jenny, bevor sie sich an die Arbeit machten. Zunächst wurde – no na – eingekauft. Auf der Liste standen Perlen und Gold. ;-) Die Vorbereitung für den Kochabend wurden schnell vollzogen und als Belohnung gab es Asti im Whirlpool. Am Menü standen Lachs-Traum in Rubin, Smaragd See (Brokkolicremesuppe mit gerösteten Mandelblättchen), Medaillons mit Erdäpfelperlen und ein Goldenes Schokomouse. Der Abend war ein glamouröser Hochgenuss  - nicht nur wegen des Essens. 


Goldenes Schokomouse

Eine weitere kulinarische Reise führte uns ins Restaurant Cocotte des Hotels Wanderlust. Das Hotel Wanderlust ist ein Hotel der anderen Art. Das Originalgebäude stammt aus den 1920er Jahren; präsentiert sich jetzt im einen vollkommen einzigartigen Glanz in Little India. Origami, Pop-Art und Weltall-Motive dienen als Vorlagen für die Zimmergestaltung – einfach genial. Das Restaurant Cocotte ist gemütlich und unkonventionell eingerichtet – ganz nach meinem Geschmack. Genauso wie das Essen. Das hormonfreie, 24h marinierte Hühnchen mit Gemüse war sensationell und auch wenn mir Arnold nicht zustimmt, das Geld wert.


 Das hormonfreie Henderl

 So sieht Vorfreude aus...

Nur einen Tag nach der Verköstigung im Restaurant Cocotte, wurden wir von unseren lieben kroatischen Freunden Tomislava und Mislav bewirtet. Nix geht über selbstgemachten Prosciutto (von Papa natürlich), selbstgemachten geräucherten Zunge und Würstchen. Dazu wurde selbstverständlich ein selbstgebackenes Brot gereicht. So schmeckt Dalmatien (in Singapur)!


Und die letzten zwei (Fr)Essevents, die ich unbedingt erwähnen möchte, ist das Wine Tasting Dinner in unserem Lieblingsrestaurant Eco Café und die Grillerei bei uns.
Am Wine Tasting Dinner nahmen alle offiziellen Mitglieder der L.Ö.W.I.S. teil, auch wenn Mike nicht ganz bis zum Schluss bleiben konnte. Der Wein, der dem  5-Gänge-Abendessen schmeicheln durfte (oder war es umgekehrt), kam aus Italien. Der Weinbauer höchstpersönlich, ein charismatischer, fescher, stereotypisch braungebräunter Italocasanova, führte uns in seine Weinbaukultur ein und war sich nicht zu schade jedem Tisch ganz von der Nähe zu zuprosteten. Prost!




Das BBQ bei uns ist etwas anders ausgefallen als geplant. Geplant war ein gemütliches Plantschen im Pool mit Luka, der Griller wird um fünf angeworfen und los geht’s…  Naja, Pläne sind da um verworfen zu werden, oder? Gegessen wurde um neun. Was da schief gelaufen ist? Eine Terminplanänderung in Antes Fußballklub und der Regen. Nachdem es nach einer ¾ Stunde nicht aufgehört hat zu regnen, flüchteten zumindest die Mädls mit Kind in die Wohnung. Die Männer zeigten sich mit dem Grillmeister Arnold solidarisch und blieben bis zum bitteren Ende. Nichtsdestotrotz ist das Fleisch vorzüglich gelungen und war das Warten wert. Etwas weniger Knoblauch in der Guacamole hätte aber nicht geschadet. Ich habe mit Kaugummi geschlafen und am Sonntag ca. drei Liter Wasser getrunken.

 Wir warten...

Die geduldigen Gäste...  

Und wenn sie nicht schon längst verdaut haben, sitzen sie noch am … oder sind drei Kilo schwerer. 

In dem Sinne: Achtung! Fertig! Los! Fasten was das Zeug hält!