Hallo, ihr Lieben!
Seit meinem letzten Blogeintrag ist nicht viel passiert von
dem ihr nicht ohnehin schon wüsstet und wenn ich die letzten Wochen so
zusammenfasse, stelle ich fest, dass wir eigentlich seit Wochen nix anderes tun
außer essen und trinken – und das in gewaltigen Mengen.
Das erste große (Fr)Essevent fand am 1.7.2012 statt. Wir
durften uns geehrt fühlen als Hochzeitsgäste von Sheryl & Ping am
traditionellen Hochzeitsessen, in unserem Fall Hochzeitslunch, teilnehmen zu
dürfen. Geschlemmt wurde im wunderschön dekorierten Ballroom des Hotel Hyatt. Es gab ein typisches Chinese Wedding Menu bestehend aus Meeres(früchten)-Vorspeisen, Shark Fin Soup (Haifischflossensuppe), gebackenes
Henderl, Fisch, Abalone und Oysters und Sago Soup with cocunut milk (Sagosuppe mit Kokosmilch; Sago >
Mark der Sagopalme). Klingt alles sehr exotisch und lasst euch von mir sagen:
es ist es auch. Die Hälfte von den oben angeführten Sachen habe ich zwar nicht
gegessen bzw. genossen, dafür aber probiert. Nur bei Abalone und der Haifischflossensuppe habe ich gestreikt, das hab ich nicht einmal kosten wollen.
Wer Abalone nicht kennt, man nennt
sie im Deutschen auch Seeohren.
Shark Fin Soup
Abalone
Das Hochzeitsessen dauerte ungefähr vier Stunden. Nachdem
alle Gänge herausgebracht wurden und alle gegessen haben, wurden ca. 300 Gäste
höflich gebeten sich vom Brautpaar und den Brautpaareltern zu verabschieden. Brautpaar
und Brautpaareltern standen bereits beim Ausgang parat. Getanzt wurde nicht,
aber die Gäste wurden von einem Zeremonienmeister, Pings Bruder, mit Anekdoten
aus den Leben des Brautpaares, zwei Videos und einer kurzen musikalischen Untermalung,
gespielt von Freunden aus Indonesien,
unterhalten. Die Braut hat sich in diesen vier Stunden zwei Mal umgezogen und
am Abend dann noch einmal. Man hat mir erklärt, dass man diese Kleider – die übrigens
alle umwerfend waren – nicht kauft, sondern borgt. Eh klar. Wie könnte man sich
sowas sonst leisten! Die Hochzeitsfotos werden Wochen vorher gemacht und auch
da hat die Braut drei bis vier Kleider zum Wechseln. Alles in einem Packet erhältlich.
D. h. sechs oder sieben Kleider, je nachdem wie viele man will, bekommt man "schon" um ca. S$ 2.500,00.
Die Hochzeitsfotos werden dann meistens am Tag der offiziellen Hochzeitsfeier
auf riesen Leinwänden gezeigt; wir hatten drei.
Nun kurz zu dem Brautpaar: Ping und Sheryl sind ein
entzückendes singapurisches Pärchen, die wir wirklich ans Herz geschlossen
haben. Leider, leider, haben sie beschlossen ein Abenteuer in Deutschland zu
wagen. Sie gehen als Expats - so wie wir nur umgekehrt – nach Frankfurt.
Für drei Jahre. D. h. es besteht die große Wahrscheinlichkeit, dass manche von
euch sie in Österreich kennenlernen werden…
Weiter mit der Schlemmerei ging es noch am gleichen Abend
und zwar in die Blu Kouzina, einen
Griechen (der Grieche kam schon mal in unserer Geschichte vor; könnt ihr euch
erinnern?). Dieser Part gehört allerdings nicht zur traditionellen chinesischen
Hochzeitsfeier. Sheryl und Ping wollten den
schönsten Tag ihres Lebens nicht einfach mit dem Lunch im Hyatt beenden und
luden deshalb alle Freunde (unter 35 – weil die anderen zu langweilig sind ;-))
+ Eltern zur weiteren Schlemmerei beim Griechen ein. Aus Angst die Gäste
könnten verhungern, gab es wieder fünf, oder waren es sechs, Gänge: Tsatsiki, Humus,
gegrillter Melanzani-Aufstrich inkl. gegrilltes Pitabrot, gegrillter Fisch, gegrillter
Tintenfisch, Lammkeulen, Honig-Zimt-Apfelstückchen, Baklava. Bis auf den
Tintenfisch – alles ein Gedicht. :-)
Als wäre das nicht genug für die ganze Woche gewesen,
trafen wir uns am Sonntagmittag mit unseren L.Ö.W.I.S. zum offiziellen Wir-verabschieden-Julia-alle-gemeinsam
Brunch im Group Therapie Cafe – wie passend der Name.
Das nächste größere (Fr)Essevent fand dann am 8.7. statt,
nach dem Barbara, Arnold, Bernhard und Mike brav um den Jurong Lake gelaufen
sind. Das BBQ war super, super lecker und neben dem Fleisch (Schweinsripperl,
Kottelets, Henderl) und dem gegrillten Gemüse, gab es selbst gebackene Grissini
und selbst gebackenes Zucchini-Champignon-Brot von mir.
Fleisch, Fleisch, Fleisch
Meine dicken, fetten Grissini
Eine weitere kulinarische Reise führte uns ins Restaurant Cocotte des Hotels Wanderlust. Das Hotel Wanderlust
ist ein Hotel der anderen Art. Das
Originalgebäude stammt aus den 1920er Jahren; präsentiert sich jetzt im einen
vollkommen einzigartigen Glanz in Little India. Origami, Pop-Art und Weltall-Motive
dienen als Vorlagen für die Zimmergestaltung – einfach genial. Das Restaurant Cocotte ist gemütlich und unkonventionell eingerichtet – ganz nach
meinem Geschmack. Genauso wie das Essen. Das hormonfreie, 24h marinierte Hühnchen mit Gemüse war sensationell
und auch wenn mir Arnold nicht zustimmt, das Geld wert.
Das hormonfreie Henderl
So sieht Vorfreude aus...
Nur einen Tag nach der Verköstigung im Restaurant Cocotte, wurden wir von unseren lieben kroatischen
Freunden Tomislava und Mislav bewirtet. Nix geht über selbstgemachten Prosciutto (von Papa natürlich), selbstgemachten geräucherten Zunge und Würstchen.
Dazu wurde selbstverständlich ein selbstgebackenes Brot gereicht. So schmeckt
Dalmatien (in Singapur)!
Und die letzten zwei (Fr)Essevents, die ich unbedingt erwähnen möchte, ist das Wine Tasting Dinner in unserem Lieblingsrestaurant Eco Café und die Grillerei bei uns.
Und die letzten zwei (Fr)Essevents, die ich unbedingt erwähnen möchte, ist das Wine Tasting Dinner in unserem Lieblingsrestaurant Eco Café und die Grillerei bei uns.
Am Wine Tasting Dinner nahmen alle offiziellen Mitglieder
der L.Ö.W.I.S. teil, auch wenn Mike nicht ganz bis zum Schluss bleiben konnte. Der
Wein, der dem 5-Gänge-Abendessen schmeicheln
durfte (oder war es umgekehrt), kam aus Italien. Der Weinbauer
höchstpersönlich, ein charismatischer, fescher, stereotypisch braungebräunter
Italocasanova, führte uns in seine Weinbaukultur ein und war sich nicht zu
schade jedem Tisch ganz von der Nähe zu zuprosteten. Prost!
Das BBQ bei uns ist etwas anders ausgefallen als geplant. Geplant war ein gemütliches Plantschen im Pool mit Luka, der Griller wird um fünf angeworfen und los geht’s… Naja, Pläne sind da um verworfen zu werden, oder? Gegessen wurde um neun. Was da schief gelaufen ist? Eine Terminplanänderung in Antes Fußballklub und der Regen. Nachdem es nach einer ¾ Stunde nicht aufgehört hat zu regnen, flüchteten zumindest die Mädls mit Kind in die Wohnung. Die Männer zeigten sich mit dem Grillmeister Arnold solidarisch und blieben bis zum bitteren Ende. Nichtsdestotrotz ist das Fleisch vorzüglich gelungen und war das Warten wert. Etwas weniger Knoblauch in der Guacamole hätte aber nicht geschadet. Ich habe mit Kaugummi geschlafen und am Sonntag ca. drei Liter Wasser getrunken.
Wir warten...
Und wenn sie nicht schon längst verdaut haben, sitzen sie
noch am … oder sind drei Kilo schwerer.
In dem Sinne: Achtung! Fertig! Los! Fasten was das Zeug hält!
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