Wednesday, August 1, 2012

"Essen" geht durch den Magen!


Hallo, ihr Lieben! 

Seit meinem letzten Blogeintrag ist nicht viel passiert von dem ihr nicht ohnehin schon wüsstet und wenn ich die letzten Wochen so zusammenfasse, stelle ich fest, dass wir eigentlich seit Wochen nix anderes tun außer essen und trinken – und das in gewaltigen Mengen. 

Das erste große (Fr)Essevent fand am 1.7.2012 statt. Wir durften uns geehrt fühlen als Hochzeitsgäste von Sheryl & Ping am traditionellen Hochzeitsessen, in unserem Fall Hochzeitslunch, teilnehmen zu dürfen. Geschlemmt wurde im wunderschön dekorierten Ballroom des Hotel Hyatt. Es gab ein typisches Chinese Wedding Menu bestehend aus Meeres(früchten)-Vorspeisen, Shark Fin Soup (Haifischflossensuppe), gebackenes Henderl, Fisch, Abalone und Oysters und Sago Soup with cocunut milk (Sagosuppe mit Kokosmilch; Sago > Mark der Sagopalme). Klingt alles sehr exotisch und lasst euch von mir sagen: es ist es auch. Die Hälfte von den oben angeführten Sachen habe ich zwar nicht gegessen bzw. genossen, dafür aber probiert. Nur bei Abalone und der Haifischflossensuppe habe ich gestreikt, das hab ich nicht einmal kosten wollen. Wer Abalone nicht kennt, man nennt sie im Deutschen auch Seeohren.

Shark Fin Soup

Abalone

Das Hochzeitsessen dauerte ungefähr vier Stunden. Nachdem alle Gänge herausgebracht wurden und alle gegessen haben, wurden ca. 300 Gäste höflich gebeten sich vom Brautpaar und den Brautpaareltern zu verabschieden. Brautpaar und Brautpaareltern standen bereits beim Ausgang parat. Getanzt wurde nicht, aber die Gäste wurden von einem Zeremonienmeister, Pings Bruder, mit Anekdoten aus den Leben des Brautpaares, zwei Videos und einer kurzen musikalischen Untermalung, gespielt  von Freunden aus Indonesien, unterhalten. Die Braut hat sich in diesen vier Stunden zwei Mal umgezogen und am Abend dann noch einmal. Man hat mir erklärt, dass man diese Kleider – die übrigens alle umwerfend waren – nicht kauft, sondern borgt. Eh klar. Wie könnte man sich sowas sonst leisten! Die Hochzeitsfotos werden Wochen vorher gemacht und auch da hat die Braut drei bis vier Kleider zum Wechseln. Alles in einem Packet erhältlich. D. h. sechs oder sieben Kleider, je nachdem wie viele man will, bekommt man "schon" um ca. S$ 2.500,00. Die Hochzeitsfotos werden dann meistens am Tag der offiziellen Hochzeitsfeier auf riesen Leinwänden gezeigt; wir hatten drei. 










Nun kurz zu dem Brautpaar: Ping und Sheryl sind ein entzückendes singapurisches Pärchen, die wir wirklich ans Herz geschlossen haben. Leider, leider, haben sie beschlossen ein Abenteuer in Deutschland zu wagen. Sie gehen als Expats -  so wie wir nur umgekehrt – nach Frankfurt. Für drei Jahre. D. h. es besteht die große Wahrscheinlichkeit, dass manche von euch sie in Österreich kennenlernen werden…

Weiter mit der Schlemmerei ging es noch am gleichen Abend und zwar in die Blu Kouzina, einen Griechen (der Grieche kam schon mal in unserer Geschichte vor; könnt ihr euch erinnern?). Dieser Part gehört allerdings nicht zur traditionellen chinesischen Hochzeitsfeier. Sheryl und Ping wollten den schönsten Tag ihres Lebens nicht einfach mit dem Lunch im Hyatt beenden und luden deshalb alle Freunde (unter 35 – weil die anderen zu langweilig sind ;-)) + Eltern zur weiteren Schlemmerei beim Griechen ein. Aus Angst die Gäste könnten verhungern, gab es wieder fünf, oder waren es sechs, Gänge: Tsatsiki, Humus, gegrillter Melanzani-Aufstrich inkl. gegrilltes Pitabrot, gegrillter Fisch, gegrillter Tintenfisch, Lammkeulen, Honig-Zimt-Apfelstückchen, Baklava. Bis auf den Tintenfisch – alles ein Gedicht. :-)

Als wäre das nicht genug für die ganze Woche gewesen, trafen wir uns am Sonntagmittag mit unseren L.Ö.W.I.S. zum offiziellen Wir-verabschieden-Julia-alle-gemeinsam Brunch im Group Therapie Cafe – wie passend der Name. 

Das nächste größere (Fr)Essevent fand dann am 8.7. statt, nach dem Barbara, Arnold, Bernhard und Mike brav um den Jurong Lake gelaufen sind. Das BBQ war super, super lecker und neben dem Fleisch (Schweinsripperl, Kottelets, Henderl) und dem gegrillten Gemüse, gab es selbst gebackene Grissini und selbst gebackenes Zucchini-Champignon-Brot von mir. 


 
Eine Medaille mehr! 

 Die Helden!

Fleisch, Fleisch, Fleisch

Meine dicken, fetten Grissini


Weiter ging es dann am Wochenende drauf, wo alles unter dem Motto Diamonds and Perls stand. Die Mädls der L.Ö.W.I.S. trafen sich zum gemütlichen Brunch in der Nähe der Gastgeberin, Jenny, bevor sie sich an die Arbeit machten. Zunächst wurde – no na – eingekauft. Auf der Liste standen Perlen und Gold. ;-) Die Vorbereitung für den Kochabend wurden schnell vollzogen und als Belohnung gab es Asti im Whirlpool. Am Menü standen Lachs-Traum in Rubin, Smaragd See (Brokkolicremesuppe mit gerösteten Mandelblättchen), Medaillons mit Erdäpfelperlen und ein Goldenes Schokomouse. Der Abend war ein glamouröser Hochgenuss  - nicht nur wegen des Essens. 


Goldenes Schokomouse

Eine weitere kulinarische Reise führte uns ins Restaurant Cocotte des Hotels Wanderlust. Das Hotel Wanderlust ist ein Hotel der anderen Art. Das Originalgebäude stammt aus den 1920er Jahren; präsentiert sich jetzt im einen vollkommen einzigartigen Glanz in Little India. Origami, Pop-Art und Weltall-Motive dienen als Vorlagen für die Zimmergestaltung – einfach genial. Das Restaurant Cocotte ist gemütlich und unkonventionell eingerichtet – ganz nach meinem Geschmack. Genauso wie das Essen. Das hormonfreie, 24h marinierte Hühnchen mit Gemüse war sensationell und auch wenn mir Arnold nicht zustimmt, das Geld wert.


 Das hormonfreie Henderl

 So sieht Vorfreude aus...

Nur einen Tag nach der Verköstigung im Restaurant Cocotte, wurden wir von unseren lieben kroatischen Freunden Tomislava und Mislav bewirtet. Nix geht über selbstgemachten Prosciutto (von Papa natürlich), selbstgemachten geräucherten Zunge und Würstchen. Dazu wurde selbstverständlich ein selbstgebackenes Brot gereicht. So schmeckt Dalmatien (in Singapur)!


Und die letzten zwei (Fr)Essevents, die ich unbedingt erwähnen möchte, ist das Wine Tasting Dinner in unserem Lieblingsrestaurant Eco Café und die Grillerei bei uns.
Am Wine Tasting Dinner nahmen alle offiziellen Mitglieder der L.Ö.W.I.S. teil, auch wenn Mike nicht ganz bis zum Schluss bleiben konnte. Der Wein, der dem  5-Gänge-Abendessen schmeicheln durfte (oder war es umgekehrt), kam aus Italien. Der Weinbauer höchstpersönlich, ein charismatischer, fescher, stereotypisch braungebräunter Italocasanova, führte uns in seine Weinbaukultur ein und war sich nicht zu schade jedem Tisch ganz von der Nähe zu zuprosteten. Prost!




Das BBQ bei uns ist etwas anders ausgefallen als geplant. Geplant war ein gemütliches Plantschen im Pool mit Luka, der Griller wird um fünf angeworfen und los geht’s…  Naja, Pläne sind da um verworfen zu werden, oder? Gegessen wurde um neun. Was da schief gelaufen ist? Eine Terminplanänderung in Antes Fußballklub und der Regen. Nachdem es nach einer ¾ Stunde nicht aufgehört hat zu regnen, flüchteten zumindest die Mädls mit Kind in die Wohnung. Die Männer zeigten sich mit dem Grillmeister Arnold solidarisch und blieben bis zum bitteren Ende. Nichtsdestotrotz ist das Fleisch vorzüglich gelungen und war das Warten wert. Etwas weniger Knoblauch in der Guacamole hätte aber nicht geschadet. Ich habe mit Kaugummi geschlafen und am Sonntag ca. drei Liter Wasser getrunken.

 Wir warten...

Die geduldigen Gäste...  

Und wenn sie nicht schon längst verdaut haben, sitzen sie noch am … oder sind drei Kilo schwerer. 

In dem Sinne: Achtung! Fertig! Los! Fasten was das Zeug hält!

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