Tuesday, November 22, 2011

Social arrangements und Ho Chi Minh City

Hello Folks!

Schon lange nichts mehr von mir gehört - besser gesagt gelesen, nicht wahr? Arnold hat mir mit seinem Bericht über Redang reingepfuscht, dabei war der Blogeintrag in meinem Kopf schon lange geschrieben. Blöd gelaufen – für mich. Gut, dass mein Kopf genügend Speicherkapazitäten hat und gegebenenfalls auch vergebens geschriebenen Blogeinträge löschen kann, um auch wirklich genügend Speicherkapazitäten zur Verfügung stellen zu können…

Also, ihr Lieben. Folgendes…

Gleich direkt nach dem wunderschön erholsamen Strandurlaub auf Redang standen Frühstück mit Marina & Tobi und Kaffee & Kuchen mit Barbara & Mike am Plan. Wir haben die beiden Pärchen getrennt voneinander eine Woche vorher zu uns eingeladen. Mittlerweile kennen sie sich auch schon – unser allererster Grillabend wurde als Anlass genutzt, fast alle unserer Freunde hier + Cousine & Familie bekannt zu machen. Aber alles der Reihe nach. Was Arnold und ich nach Julias und Flos viel zu früher Abreise hier betreiben, nennt man laut Neil, meinem Englischlehrer, „social arrangements“.

Vor dem Frühstücken und Kaffee & Kuchen-Essen waren da noch Ann & Bernie. Wir trafen sie zum Abendessen, ein paar Stunden nach der Ankunft aus Redang. Wenn ihr euch nun fragt, wer die beiden sind, so muss ich euch folgendes gestehen: keine Ahnung. Bzw. JETZT habe ich Ahnung, aber davor war ich mir nicht ganz sicher. Wage wusste ich wer Ann ist. Mit Sicherheit wusste ich aber, dass Bernie Anns Mann ist. Und, ich wusste, sie hat was mit meinen Verwandten in Australien zu tun. Aber erst durchs aufmerksame Zuhören und kluge Fragen war ich im Stande zuzuordnen, zu wem Ann gehört. Mamas Seite oder Papas Seite? Hoffentlich liest meine Mama das nicht. Mein Tipp war zunächst Papas Seite. Gut, dass ich nicht gewettet habe. Ich hätte verloren. Sie ist nämlich die Cousine meiner Mutter. Falls es euch interessiert, ich find die Geschichte – im wahrsten Sinne des Wortes – recht interessant. Meine Großmutter mütterlicherseits hat fünf Schwestern, die in den 30er Jahren allesamt nach Australien ausgewandert sind. Allesamt haben mindestens vier Kinder, die wiederum mindestens fünf. So, Ann ist auf jeden Fall die Tochter einer Tante meiner Mutter. Von welcher – keine Ahnung. Ist ja auch nicht so wichtig. Man kann sich ja nicht alles merken (5 Tanten + 5 Ehemänner + 20 Kinder + 100 Enkelkinder!!!). Naja… In ihren alten Tagen reisen Ann & Bernie viel. So machten sie auch eine Südostasien-Kreuzfahrt mit Zwischenstopp in Singapur und meldeten sich prompt bei uns, ob wir denn nicht Zeit für ein Abendessen hätten. Na klar…beim Essen sind wir immer dabei!


Und ob ihr es wollt oder nicht, schreibe ich jetzt ein bissi von Neil. Lange genug hab ich geschwiegen… Heut hat er grau getragen und uns mit dem phonetic chart gequält. Mittlerweile haben wir das komplette phonemic alphabeth durch und nicht nur ich bin erleichtert deswegen. Heute durften wir nämlich, als Zuckerschlecken sozusagen, einen zungenbrecherischen Reim nachsprechen, was übrigens voll peinlich war, der wie folgt lautet:

The thought I thought wasn’t the thought I thought I’d thought.

Ratet mal welche Laute da schwer aus mir herauszubringen waren?

Wie auch immer. Nächste Woche gibt es einen Test. Thema: phonemic alphabeth!

Jetzt aber wieder zurück zum Thema. Welches war das schnell? Ach ja…social arrangements. Nach dem Abendessen mit Ann & Bernie, dem Frühstück mit Marina & Tobi und dem Kaffeetrinken und Kuchenessen inklusive Abendessen mit Barbara & Mike alles innerhalb von 24 h, heiß es mal bis zum nächsten Samstag: fasten. Am nächsten Samstag waren wir nämlich zu Jenny & Patrick eingeladen, wobei Jennys Papa – als Chefkoch – mit Jenny – als Hilfsköchen - gekocht hat. Die Karin, die Mama, hat eine Sachertorte gemacht, nur leider nicht für mich. Demnach hatte die gesamte Familie Kautz etwas zu tun. Sollte jetzt aber jemand glauben, dass sich Patrick auf seinem Fell ausgeruht hat, irrt. Patrick hat nämlich gar kein Fell und überhaupt hat er sich um die musikalische Untermahlung des Abends gekümmert – sogar mit einem Live-Auftritt! Hut ab, lieber Patrick! Du spielst besser Gitarre, als jeder den ich kenne (ausgenommen ist Johannes, der auch sehr, sehr, sehr gut spielt). Na, Scherz bei Seite. Patrick ist eine wahre Größe. Im Repertoire hat er Österreichs Größen wie Fendrich, Ambros, Danzer. Auch ausländische Stars wie die Beatles mit Norwegian Wood und Ralph McTell mit dem schönen Lied Streets of London durften nicht fehlen, genauso wenig wie Yellow von Coldplay (auf meinen Wunsch hin). Usw. Tief beeindruckt war ich, als Jenny und Patrick ein chinesisches Lied zum Besten gaben. Faszinierend! Für einen kurzen Moment, der genau eine Stunde gedauert hat, habe ich mir vorgenommen auch Gitarre zu lernen.

Wir gingen als es am Schönsten war, schließlich mussten unsere Ćevapčići gemacht werden. Das Fleisch dafür wurde um 3.30 Uhr frisch vom Supermarkt geholt und in unserer Küche sorgfältigst zubereitet.

Heut bin ich aber mitteilungsbedürftig, gell? Ihr müsst ja nicht weiterlesen… Mir ist nämlich wieder was ganz was anderes eingefallen, das ich gerne loswerden würde. Hat aber nix mit dem Grillen zu tun. Eher mit Sport. Leute, haltet euch fest: Evelin ist vor dem Abendessen bei Jenny & Patrick 11 km laufen gewesen. 11 km!!! Woher die Motivation? Frag ich mich heute auch, aber wahrscheinlich war der Metzger Huber der Grund. Dort haben wir nämlich nach dem Laufen das Fleisch fürs Grillen geholt. Gleich danach bin ich zusammengebrochen. Ich verbrachte den ganzen Nachmittag auf der Couch und lies mich vom Arnold versorgen.  Welche Kräfte das Fleisch doch in mir ausgelöst hat, Wahnsinn nicht? Und eigentlich hatte dieses kurze Ausholen doch was mit dem Grillen zu tun.










Bevor wir uns mit Jenny, Alex und Karin auf dem Weg zu Patrick nach Ho Chi Minh machten, gab es noch ein kleines aber feines Abendessen bei uns – mal zur Abwechslung. Davor schafften wir es aber auch noch nach Pulau Ubin - endlich mal. Nach neun Monaten und drei gescheiterten Versuchen... Pulau Ubin ist eine kleine Insel bei Singapur, erreichbar mit den sogenannten bumboats, die sich sehr gut für's Radfahren eignet. Ich geh jetzt in keine Details, aber Patrick hat es geschafft sein Fahrrad wirklich tot zu kriegen. Nach der Tandemrad-Rettungsaktion ging es dann aber gemütlich weiter...

 
So ein bumboat...



"vehicle breakdown"

 mein "vehicle"

 Die Rettung kam by Tandemrad

Also, Ho Chi Minh. Weiß gar net was ich so zu Ho Chi Minh sagen soll. Irgendwie war es viel zu kurz, um wirklich einen Reisebericht schreiben zu können. Ich probiere es trotzdem:

Patrick, unser Ortskundiger, zeigte uns alle wichtigen Sehenswürdigkeiten und führte uns auch sanft in die vietnamesische Küche ein. Das war echt sehr praktisch und zeitsparend.

Ho Chi Minh ist die GRÖßTE Stadt Vietnams mit ca. !7! Millionen Einwohner. Am Boden kommt einem die Stadt gar nicht so groß vor, auch die Taxifahrt vom Flughaben zum Hotel fühlt sich nicht besonders lange an, aber sobald man auf den Bitexo Financial Tower „klettert“, haut es einen fast um. Erst von oben nimmt man die Größe der Stadt wahr. Gigantisch! 


Ho Chi Minh auch bekannt unter Saigon  war (meines Wissens) eine französische Kolonie und genau dieser französisch-europäische Baustil spiegelt sich – wie sollte es anders sein – in  der Architektur wieder. Da gibt es das Rathaus, das Staatstheater, die Notre Dame Kirche sowie das Hauptpostamt, das immer noch als solches im Betrieb ist und von Gustav Eiffel entworfen wurde. Die ursprüngliche Form des Gebäudes wurde nicht verändert, es wurden nicht einmal Klimaanlagen eingebaut.  Ein sehr beeindruckendes Objekt, so beeindruckend, dass ich am nächsten Tag noch einmal hin musste. Wie fast in jeder Stadt, also wieso sollte Ho Chi Minh da eine Ausnahme sein, wurden wir interviewt. Vietnamesische Studenten befragten uns. Alles wurde säuberlich dokumentiert, teilweise sogar gefilmt. Natürlich durfte das Abschlussfoto mit den Studenten nicht fehlen. Wisst ihr, so wie viele Europäer (um nicht Österreicher zu sagen) dunkelhäutige Menschen angaffen, so gaffen uns viele hier an. Natürlich nicht in Singapur, aber sonst – fast immer werden wir fotografiert. Mit wir meine ich jetzt aber nicht „Arnold und mich“, sondern generell die „Weißen“. Irgendwie komisch…


Italien von Asien

 

In unserer geführten Stadttour durfte ein Abstecher zum Binh-Tay-Market, wo die Damen der Schöpfung, mich ausgeschlossen, ein kurzes Shopping unternahmen, nicht fehlen. Sie kamen, gingen und kauften ein. Und ich wurde belohnt – fürs Nichtmitgehen. Mir wurde nämlich ein lang erwünschter grüner Rucksack geschenkt! Danke, liebe Jenny! Auf diesem Markt kann man allerhand Sachen einkaufen. Sehr zum Empfehlen, vor allem Arnolds Studienkollegen und allen Vertrieb-/Marketingexperten. Dort lernt man mit 100%iger Sicherheit, wie aggressives Marketing angewandt werden kann. Wir, die anderen, genehmigten uns einen Blick auf den Wet-Market, vergleichbar mit unseren Bauernmarkt am Lendplatz, nur mit dem Unterschied das alles unter Wasser steht (weil viele Eisblöcke) UND das manche Tier(chen) frisch geschlachtet bzw. enthauptet werden. Wie zum Beispiel ein Frosch daran glauben musste, gerade im Augenblick als ich bei ihm vorbeiging und zufälligerweise in seine Richtung blickte. Armes kleines Ding!




Wenn wir schon beim „Essen“ sind. Wie schon erwähnt, hat mir die vietnamesische Küche und Kaffeehauskultur sehr gut gefallen bzw. geschmeckt. Zum ersten Mal seit dem ich in Asien bin, habe ich eine Suppe mit nie endenden Nudeln gegessen und war angenehm überrascht. Besonders gefallen hat mir der „Brauch“, dass man sich die frischen Kräuter selbst in die Suppe gibt. D.h. die warme Suppe mit Nudeln wird serviert, ich glaube es ist eine Hühnersuppe, und die Kräuter wie Minze, Lemongras, Koriander, Petersilie usw. kann man sich aus der Schüssel, die einem auch vorher schon gebracht wird, nehmen und die Suppe selbst verfeinern. 

 Pho (Suppe) + vietnamesischer Kaffee (im Foto mit Milch)

Wirklich außergewöhnlich aber SEHR gut hat auch der vietnamesische Kaffee geschmeckt. Patrick hat uns erzählt, dass Vietnam viel Kaffeeanbau betreibt und mittlerweile zum Kaffee-Exporteur Nr. 2 geworden ist - weltweit! Neben Arabica- und Robustabohnen, die in unseren Kreisen bekannt sind, gibt es in Vietnam zwei weitere, weiß jetzt aber nicht, wie die heißen. Den Unterschied schmeckt man, es ist jedoch schwer zu beschreiben, nach was es schmeckt. Auf jeden Fall sehr gut – vor allem kalt mit vielen Eiswürfeln!!!

 Kaffeehauskultur - hier warten wir gerade auf unsre Bestellung

Nicht außer Acht zu lassen, sind die vielen Einzelunternehmer, die entlang der Straßen ihre Betriebe bewerben und führen: Waffelverkäufer, getrocknete Bananen-Zusammenpreßer, Sandwich-Macher, Schuster, Barbier, usw. 


Alles in allem hat sich diese kurze aber durchaus aufschlussreiche und schöne Reise bezahlt gemacht. Auch im Hinblick auf unsere drei wunderschöne Bilder, die wir um nur $ 120,-- erstanden haben. So wie ich heute erfahren habe, wird uns das Einrahmen mehr kosten, als die Bilder selbst…

Ho Chi Minh bzw. Vietnam generell wird uns bald wieder sehen, spätestens während unserer Zugreise nach Österreich.

Über ein kleines Highlight gibt es noch zu berichten: wir hatten Besuch!!! Yvonne, sie haben wir seit unserer Hochzeit nicht gesehen, ich zumindest, und ihr Freund Thomas waren 2 ½ Tage bei uns. Die beiden sind gerade irgendwo in Australien unterwegs, nach vier Wochen geht es weiter auf Hawaii!!! Genial, oder? Leider waren zwei volle Tage viel zu kurz, um alles zu machen. Ich glaube trotzdem, dass ich ihnen einen relativ guten Überblick über Singapur vermitteln konnte. Schenkt man ihnen Glauben, hat es ihnen in Singapur sehr gut gefallen.

Ich lasse euch jetzt nach drei vollen A4 Seiten die weiteren „social arrangements“ bis zum heutigen Tage erspart und verabschiede mich…

Nur noch so viel: am 26.11. gehe ich mit den Mädls zu zwei Weihnachtsmärkten (zum Deutschen sowie Niederländischen) und am 4.12. werden Kekse gebacken, Klima auf 14 ° runtergedreht und Glühwein getrunken. Apropos 4.12. Arnold läuft an diesem Tag seinen Halbmarathon. Wir halten euch am Laufenden!!!

So, jetzt aber wirklich!

Cheers! (Wie Neil so schön sagt) 

Mein Musiktipp für heute: Yellow von Coldplay (http://www.youtube.com/watch?v=1MwjX4dG72s&)ob=av2e

P.S. Sollte jetzt jemand von euch denken, dass wir in Singapur nix anderes machen als "essen", liegt nicht ganz falsch. :-)


Thursday, November 3, 2011

Malaysia

Als ich nach Singapur gekommen bin, habe ich von vielen Seiten Kommentare und Stellungnahmen zum Nachbarland Malaysien vernommen. Natürlich versuche ich unvoreingenommen zu sein, aber bei vorwiegend negativen Aussagen wird man bewusst oder unbewusst beeinflusst.

Die Religion ist mehrheitlich muslimisch, die Malayen sind eine eigene "Rasse", Singapur hat sich nicht 100%ig friedlich von Malaysien getrennt und ist immer noch abhängig von Malaysien (Wasser, Strom, Infrasturktur,...).
Da kann man schon verstehen, warum die Singapurer nicht immer gut zu sprechen sind auf die Nachbarn. Außerdem sind die Arbeitskräfte billiger und pendeln daher wöchentlich von Malaysien nach Singapur und verstopfen am Wochenende die Grenzübergänge. So wie wir das vor Schengen auch auf den Slowenischen, Ungarischen und Tschechischen Grenzübergängen gewohnt waren.

Aber!: Malaysien ist super. Punkt.
Malaysia - Truly Asia! - Das ist der Werbespruch. Ich glaube nicht, dass Malaysien Asien widerspiegelt, aber soviel ich bisher gesehen habe, wäre es toll, wenn es überall so wäre wie in Malaysien. Evelin hat ja schon berichtet, dass uns Kuala Lumpur, die Hauptstadt von Malaysien, in vielen Aspekten besser als Singapur gefallen hat. Penang war eine wundervolle Erfahrung was Gewürze und lokale Küche betrifft. Die Wanderung auf den Mt. Ophir und das Wochenende in Melaka haben auch Spaß gemacht und nun waren wir noch auf der Insel Redang.


Redang ist ein Paradies zum Relaxen, Tauchen, Baden und Genießen. Türkisblaues Meer, weiße Sandstrände, gesäumt von Palmen und in unserem Fall eine neu renovierte Hotelanlage. Wie im Paradies.
Das erste Mal schnorcheln war für mich ein ganz besonderes Erlebnis. Am liebsten wäre ich stundenlang im Meer getrieben und hätte die Fische beobachtet und die Korallen bewundert. Ich bekomme jetzt noch Gänsehaut, wenn ich nur daran denke. Phantastisch!


Auf Facebook sind die Fotos dazu zu finden!

Das schöne dabei ist, dass Evelin für Malaysien KEIN Visum braucht und daher kann man auch mal schnell am Wochenende mit dem Bus oder mit dem Auto eines Freundes rüber fahren und der engen, überfüllten Großstadt Singapur entfliehen.

Mag sein, dass es auf den Philippinen auch traumhaft schöne Inslen gibt (Boracay zum Beispiel), aber alleine die Erfahrung, die wir während unseres ersten Fluges dorthin machen (Evelin berichtete), bringt negative Assoziationen mit sich. Trotzdem werden wir noch mal einen Versuch starten. Vielleicht Chinese New Year?

Ich freu mich schon auf den Ausflug nach Pulau Ubin (gehört zu Singapur) und das Wochenende in Ho Chi Ming City (Saigon, Vietnam).

Viele liebe Grüße nach Hause!

PS: Wir haben einen Brief von Leticia und Julian bekommen! Wir haben euch auch lieb, ihr beiden!