Sunday, April 10, 2011

Geglückter Tripp nach KL

Nach der unschönen Erfahrung mit Manila hatte ich da so meine Zweifel, was das weitere Verreisen aus Singapur betrifft. Mit Vorfreude und ganz viel Enthusiasmus buchten wir dennoch ganz kurzfristig Flug und Hotel in Kuala Lumpur. Am Tag vor der Abreise wurde ich unbewusst ein wenig nervös. Fing an die Wohnung zu putzen, zu bügeln, wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Gegend zu laufen, die Sessel und Zeitungen am Tisch zu verrücken und zu ordnen (so eine Marotte von mir – hat was mit Aberglauben und meinem Papa zu tun). Arnold meinte nur irgendwann: Hast dich jetzt genug ausgesponnen?

Um 5 Uhr!!! am LCT – Low Cost Terminal angekommen, hatte ich plötzlich ein Déjà Vu. Ich überreiche dem Herrn hinter der „Budl“ meinen Pass. Er schaut ihn skeptisch an. Kleine Schweißperlen entstehen auf meiner Stirn. Arnold greift angespannt aber langsam ihn seine Tasche, um die Bestätigung der malaysischen Botschaft schnell vorweisen zu können. Pause. Wir brauche keine Bestätigung vorzuweisen. Alles klar. Ich bekomme meinen Boarding Pass! So weit so gut! Das kennen wir schon. In Malaysia angekommen, beginnt das ganze Prozedere noch mal. Ich überreiche dem netten Grenzbeamten meinen Pass. Gespannt beobachte ich seine Gestik und Mimik. Keine 30 Sekunden später habe ich einen Stempel im Pass! Wer sagt’s denn!!! Siehst Arnold, hat doch was gebracht, das Verrücken und Ordnen der Sessel, der Zeitungen und Schuhe.

Nun zu Kuala Lumpur. Erst am Donnerstag, d. h. einen Tag vor der Reise, haben wir geschnallt, dass der Grand Prix in unmittelbarer Nähe von KL stattfindet. Aber eigentlich berührte uns die Info gar nicht wirklich. Aber, dass da was im Gange war, bekamen wir schon zu spüren.

Was wir nun in KL gemacht haben, brauch ich euch nicht zu erzählen: Viel gegangen, im Vergleich zu Singapur viel Taxi gefahren, viel gestaunt, viel fotografiert und vor allem viel geschwitzt – so wie es sich für einen Städtetrip gehört. Gegessen haben wir nicht viel. Mir war nicht nach Essen…Dem Arnold auch nicht, nachdem er am Freitagabend etwas zu tief ins Bierglas geschaut hat!


Die Stadt ist ganz anders als Singapur, ganz anders. Inwiefern? Man kann die beiden Städte absolut nicht vergleichen, völlig konträr. Wenn Singapur Asien für Anfänger ist, ist Kuala Lumpur bzw. Malaysia Asien für Fortgeschrittene I und II. Als Fußgänger lebt man dort gefährlich. Keine bzw. wenige Ampeln/Verkehrszeichen, die berücksichtigt werden. Wenige bis fast keine Fußgängerübergänge. Völlig inadäquate Fußgängerwege…Es liegt viel mehr Müll und Dreck auf den Straßen und in Chinatown findet man mehr Garküchen als in Singapur vor. Architektonische Kontraste sind ausgeprägter vorhanden: alte (ältere), niedrige Gebäude, neben neuen hohen Wolkenkratzer. Kluft zwischen arm und reich ist vermehrt vorhanden bzw. ist überhaupt sichtbar. Der islamische Glauben beherrscht das Leben der Locals. Viele Gebäude wurden im Sinne des islamischen Glaubens errichtet. Unter anderem auch die Petronas Twin Towers sowie der KL Tower. Überhaupt ist das ganze Treiben in KL bunter, schriller, diverser und homosexueller als in Singapur. Wo in Singapur Homosexualität strengstens verboten ist, stoßen Homosexuelle in KL auf viel mehr Sympathie und Toleranz - verboten ist es trotzdem, aber es scheint die Leute nicht so sehr zu kümmern.
Am beeindruckendsten waren die Twin Towers, die Batu Caves und die Lake Gardens: die Towers wegen der impossanten Höhe und Architektur, die Batu Caves wegen der Lage und der Menschen, die zu diesen Höhlen pilgern und die Lake Gardens wegen der impossanten Bäume und Pflanzen, die man dort vorfindet.

KL war einfach beeindruckend und voller Staunen! Nun freuen wir uns schon auf die nächste Reise, die Reise in die Heimat. :-)

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