Tuesday, May 21, 2013

Train trip from Thailand to Austria, Part I


Niemals habe ich so viel gedacht, niemals so richtig gelebt, nie bin ich so ich selbst gewesen wie auf Reisen. Wenn ich am gleichen Fleck bleibe, kann ich nicht denken. Es ist notwendig, dass mein Körper sich bewegt, um meinen Geist zu bewegen. Der Blick auf die Landschaft, der Reigen lieblicher Aussichten, die freie Luft, die Abschüttelung all dessen, was mich in Abhängigkeit hält, weitet meine Seele und macht mich kühn im Denken.
Jean Jacques Rousseau (1712 – 1778)
 
Und genau unter diesem Motto begannen Arnold und ich unsere Reise, von der wir schon so lange sprechen. Fährt und geht doch ein Stück mit uns mit…

Eine Woche ist um und Evelin und Arnold sitzen (erneut) im Bus Richtung Ho Chi Minh City (Zusatzinformation: Kambodscha hat derzeit  keine Eisenbahn.). Gestern war es der Bus Richtung Phnom Penh, ein Doppeldecker, der bis aufs Dach  voll war und das nicht nur mit Menschen. Unter ihnen wurden unter anderem auch Mopeds chauffiert. Weg gefahren sind sie kurz nach 8 Uhr, angekommen um ca. 15 Uhr. Sieben Stunden für 280 km. Immerhin noch besser als die sechs Stunden, die sie am Mittwoch für 190 km per Zug von Bangkok nach Poi Pet gebraucht haben. Ja, ihr Lieben, so ungefähr gestaltet sich der durchschnittliche Reisetag von Evelin und Arnold Lanz, den Entdeckern einer anderen Welt am selben Planeten. Was haben sie bisher erlebt?

Was wir bisher erlebt haben? Viel. So viel, dass es uns vorkommt als wären wir schon Wochen unterwegs und nicht nur acht Tage. Es fällt uns schwer die Schier an Eindrücken mit den zwei Kameras einzufangen, geschweige denn in Worte zu fassen. Kaum hab ich eine Schnecken-Straßenverkäuferin dazu gebracht stehen zu bleiben, damit ich sie fotografieren kann, fährt bei mir ein Baum transportierender Lastwagen vorbei. Gut, dass Arnold auch eine Kamera umhängen hat. Ich komme mir vor wie ein Jäger, der wachsam durch den Wald geht… Oder jemand der ständig vor der Glotze hängt und nicht ausschalten kann, weil die Sendung, die gerade läuft so interessant ist. 
 
Einen Baum-transportierender Lastwagen findet ihr nicht außergewöhnlich? Die rohe-Muscheln Straßenverkäuferin, die von den Einheimischen und ganz Mutigen verschlugen werden, auch nicht? Wie wär´s dann mit einem Geisterhäuschen? Und was glaubt ihr ist in den Plastikflaschen drinnen? Und habt ihr jemals ein Hängematten-Café gesehen?


 


Egal wo wir bisher waren, ob das nun  Bangkok, Ayutthaya, der Tigertempel, Angkor Wat oder Phnom Penh war, wir haben nicht nur die Sehenswürdigkeiten fotografiert. Wir versuch(t)en in der kurzen Zeit, in der wir uns am jeweiligen Ort befinden, zumindest einen Teil der oft sehr komplexen Kultur zu verstehen. Wir löcherten jeden mit Fragen, der sich von uns mit Fragen löchern ließ. 
 
Ich mit meinen Einleitungen. Bin wirklich eine typische Frau – ich brauche Ewigkeiten um auf den Punkt zu kommen. Aber das werdet ihr schon mitbekommen haben… 

Am Flughafen in Bangkok angekommen, ging es mal zum Zug Richtung Bangkok Stadt. Arnold hat gut gebucht, so konnten wir das Hotel bequem zu Fuß erreichen. Wobei, so bequem war es dann auch wieder nicht, den einen Kilometer mit 20kg Gepäck am Rücken und nach einem Nachtflug mit Emirates durch die pulsierenden Straßen von Bangkok zurück zu legen. Recht verschwitzt checkten wir im Hotel ein, nur um gleich wieder in das Nachtleben einzutauchen. Obwohl Montag ist, wimmeln die Straßen rings um Sukumvith, dem Geschäftsviertel von Bangkok. Wir wandern am Schäfer Büro in Bangkok vorbei zu einem Restaurant, in dem Arnold auch schon mal war. Am Rückweg zum Hotel passieren wir die kleine, aber in Bangkok durchaus bekannte Rotlicht Straße namens Soi Cowboy. Ich brauch euch gar nicht sagen, wie sehr ich mich fehl am Platz gefühlt habe.
 
Neuer Tag, neues Abenteuer. Nach einem erholsamen Schlaf ging es wieder zum Bahnhof um von dort in die ehemalige Hauptstadt des Königreichs Siam, Ayutthaya, aufzubrechen. Ein kleines Highlight auf unserer Liste, passend zum Arnolds Geburtstag. Der Tag war perfekt. Von der Zugfahrt bis zur Unterkunft. Die Inhaberin unserer schönen Unterkunft half uns mit unserem Tuk Tuk Fahrer einen guten Preis für die Stadtrundfahrt auszuverhandeln. (So nett und freundlich die Thais auch sind, sie versuchen dich, den blöden, "wohlhabenden" Touri, wo es nur geht übers Ohr zu hauen). Ausgerüstet mit Wasser und Kameras machten wir unseren ersten Jagdausflug. Es war heiß, sehr heiß. Die Ruinen von Palästen und Tempeln der ehemaligen Königsstadt sind an jeder Straßenecke der kleinen Stadt zu finden und erzählen mit jedem Schritt von glorreichen Zeiten des Königreiches Siam (Thailand und Kambodscha). Wie so oft in der Geschichte der Menschheit kam es zu Machkämpfen zwischen den zwei Ländern bzw. zwischen den Machthabern der Länder und nachdem sie alles zerstört haben, was zu zerstören war, seilen sich der thailändische König nach Bangkok und der kambodianische nach Siem Reap ab. An diesem Tag erlebte ich mein erstes Déjà vu. Auf einmal war ich in Italien, schwitzte aus allen Poren während ich durch die Ruinen von Pompei wanderte. 




Der darauffolgende Tag fing für uns sehr früh an: um 3.45 in den Morgenstunden. Wir haben uns einen Fahrer bestellt, der uns zum Tiger Tempel nahe Kanchanaburi bringen sollte. Wir sollten um 7.30 dort sein und angeblich brauchte man drei Stunden. Aber an dieser Stelle unterscheidet sich Thailand nicht so sehr von Europa. In der Früh ist auf den Straßen nix los und wir zischten mit bis zu 140km/h über die Landstraßen des bäuerlichen Landes. Als es dann nach knapp 1,5h Wartezeit endlich losging und wir das Essen fürs Frühstück der Mönche (und unser eigenes) an eben diese verteilt hatten und uns dabei respektvoll verneigten (wird auch wai genannt), konnten wir es kaum begreifen, dass wir plötzlich Tigerbaybies am Schoß hatten und sie mit Fläschchen fütterten. Sie wurden  von uns gestreichelt, gewaschen, mit Henderl gefüttert und letztendlich noch Gassi geführt. Als Belohnung dafür gab es Fotos en mass:  

 



Da wir nur One-Way mit unserem Fahrer von Ayatthuya gebucht hatten, kam das Glück zu Hilfe und schickte zwei nette Russen mit einem TukTuk, die uns zur Brücke am Kwai brachten. Ok, das Museum dort ist nicht gerade der Hammer, aber wir hatten ja auch einen Geocache zu heben um uns die Zeit zu vertreiben bis unser Zug – um 2h verspätet – endlich abfuhr. Die Zugfahrt war durchaus anstrengend. Holzbänke, kein Essen, kein Trinken (bis auf die Wasserflasche, die wir selbst mithatten), natürliche Klimaanlage (offene Fenster). Zurück in Bangkok mussten wir uns wieder mit den ausnehmenden Taxi- bzw. Tuk Tuk Fahrern herumschlagen, bevor wir für 150 Bath zum Hotel gebracht wurden. Um 22 Uhr mit einem Taxifahrer und drei Tuk Tuk Fahrer, die sich alle auf Thai abgesprochen haben, hatten wir wenig Verhandlungsspielraum und mussten uns wohl oder übel ausnehmen lassen (damit wir uns verstehen, es geht hier ums Prinzip!)  Nach einem kleinen Snack konnte noch schnell ein weiter Cache gehoben werden bevor wir erschöpft ins Bett fielen. Am nächsten Morgen brachen wir dann nämlich schon wieder um 5:50 Richtung Kambodscha auf…

 
Die Zugfahrt zur thailändischen Grenze ähnelte der von Kanchanaburi nach Bangkok…Holzbänke, natürliche Klimaanlage, vom Wind aufgewirbelte staubige Luft. Vom Bahnhof von Poi Pet ging es dann weiter per Tuk Tuk (das wir mit zwei deutschen Mädls teilten) zur Grenze. Ein kleines Abenteuer für sich, sag´s ich euch. Denn dann hieß es ßzu Fu in Thailand ausreisen, in Kambodscha das Visum kaufen, in Kambodscha zu Fuß einreisen, mit dem gratis Bus zum Busbahnhof fahren, warten bis sich genug Leute für einen kleinen Minibus fanden, weitere zweieinhalb Stunden nach Siem Reap fahren, um uns schließlich noch von einem Tuk Tuk Fahrer zu unserem Guesthouse bringen zu lassen. Dieser Tag wurde, wie ihr lest, ausschließlich zum Reisen verwendet. Langweilig war uns aber keine Sekunde, keines Wegs. Immerhin konnten wir "Fernseher schauen", ununterbrochen und uns über das Gesehene unterhalten. Unser armer Kellner, der gut Englisch sprach, musste beim Abendessen Rede und Antwort stehen. Denn ganz ehrlich, was wusste ich schon über Kambodscha? Ich wusste über die Schreckenstaten der Roten Khmer Bescheid und darüber, dass Angelina Jolie im Angkor Wat einen Teil des Tomb Raider gedreht und ein Kind, ich glaub den Medox, aus der Gegend adoptiert hat. Verschämt wenig, ich weiß. Aber gerade deshalb glaubte ich an einem Abend alles über Kambodscha erfahren zu müssen. Es wurde spät und irgendwann mussten wir ins Bett. Schließlich wollten wir den Sonnenaufgang über Angkor Wat sehen, d. h. aufstehen um 5 Uhr. 



Unser Fahrer hat uns versetzt – leider, doch das Guesthouse war ausgerüstet. Innerhalb von zehn Minuten hatten wir einen Neuen… (Ja, ja, abgesehen von den vielen Eindrücken, die wir so sammeln, sammeln und lernen wir auch gelassen zu sein/gelassen zu  bleiben).
 

Angkor Wat (Angkor = Stadt, Wat = Tempel) ist die größte bestehende Tempelanlage der Welt. Und sie ist in der Tat sehr groß. Wenn man viel Zeit hat, die wir nicht haben, kann man im ganzen Angkor Wat Park bestimmt auch Tage verbringen. Wir gaben uns mit einem Tagesticket zufrieden (ich wär gerne noch einen zweiten Tag gekommen) und gönnten uns dafür einen Guide, der uns durch den wichtigsten Tempel, den Angkor Wat führte. Ra, ein 33 jähriger, ehemaliger buddhistischer Mönch und Soldat (er musste während der Roten Khmer Regime als 15-jähriger kämpfen), erzählte uns in über zwei Stunden alles was er über den Tempel und die Angkor Thom (Thom = groß) weiß. Wir konnten gar nicht genug bekommen. Viele Puzzleteile fügten sich zusammen und endlich bekamen wir das Gefühl zumindest ein wenig im Bilde zu sein. 

 
Für die, die es interessiert einige Infos zum Tempel, können nun weiterlesen. Andere einfach zum nächsten Absatz gehen.

Wie bereits erwähnt, waren Thailand und Kambodscha einst ein Land, ein Königreich. Nach dem großen Krach Ende des 14. Jhdt. wählte der kambodianische König Siem Reap als seinen Sitz und ließ dort die große Stadt und den großen Tempel errichten, die weltweit unter  Angkor Thom und Angkor Wat bekannt sind. Laut Ra, unserem Führer, hatte die große Stadt zu Spitzenzeiten eine Million Einwohner. Mehr als London zu dieser Zeit! Der Tempel war zunächst den hinduistischen Gottheiten gewidmet, bis der König dessen Namen ich nicht mehr weiß, ihn in einen buddhistischen Tempel umfunktioniert hat, wobei vieles noch auf den Hinduistischen Glauben hinweist. (Der König praktizierte beide Religionen, als er aber sah, dass es in seinem Königreich aufgrund der zwei Religionen immer wieder zu Auseinandersetzungen kam, entschied er sich für den Buddhismus). So wurden die Eingänge zum Tempel der buddhistischen Doktrin zufolge nach Osten verlegt. Der Tempel hat fünf Eingänge: zwei für die unterste Klasse, der ebenerdig ist, zwei für die Aristrokaten und einen für die königliche Familie. Bevor man zum Eingang kommt, muss man jedoch eine sogenannte Himmelsbrücke passieren, die laut Ra Himmel und Erde verbindet. Die Eingangstore und die Mauern um den eigentlichen Tempel herum weisen natürlich viele, zum Teil gut erhaltene, Wandbilder auf, die man hierzulande Aspara bezeichnet. Im Innenhof der Anlage angelangt, eröffnet sich ein atemberaubender Anblick: der Angkor Wat in seiner vollen Pracht und Größe. Und alles hat eine Bedeutung: neuen Türme für neuen Planeten, drei Ebenen für drei Klassen (Hölle, Himmel, Erde – Bauer, Intellektueller, König), vier Becken für vier Elemente, sieben köpfige Schlange für die sieben Farben Buddhas, die ihn nach seiner Erleuchtung umfasst haben, usw.

Der Tempel hatte eine bewegte Geschichte. Abgesehen von seiner Funktion als Tempel wurde er vor allem während der unruhigen Zeiten auch als Festung „missbraucht“: die Franzosen, die Amerikaner, die Rote Khmer. Die Rote Khmer schreckte auch nicht davor zurück diese Heiligenstätte auch als Gefangenenlager zu verwenden. Der Öffentlichkeit zugänglich ist der Tempel seit 1999 und seit die Tempelanlage unter UNESCO Weltkulturschutzerbe steht, wechseln sich die Restaurierungsteams in vier Jahres Takt ab. Gerade jetzt ist ein deutsches Team am Werk… 



Unsere Köpfe rauchten. Und das schon am frühen Vormittag. Nachdem wir die Tour beendet haben, musste natürlich noch ein Cache gehoben werden. Unserem Tuk Tuk Fahrer erklärten wir nicht, wieso er jetzt plötzlich zu einem abgelegenen Tempel namens Tan Mei fahren muss. Er versuchte in seinem spärlichen Englisch zu erklären, dass es dort nichts zu sehen gibt und dass dort keiner ist… 
 
Der restliche Tag wurde mit Gnotzen und Spazieren in Siem Reap verbracht. Worauf man da alles stößt…



Next station, next stop auf unserer Route: Phnom Penh, die Hauptstadt Kambodschas. Phnom Penh habe ich und werde es auch in Zukunft immer mit den Gräueltaten der Roten Khmer und deren Denkmälern verbinden: das Genozid Museum Tuol Sleng und die Killing Fields. Die Stadt bietet einige Sehenswürdigkeiten, aber die Zeit, die wir dort vorgesehen hatten, haben wir wirklich ausschließlich dem Museum und dem Lager gewidmet.
 
Darüber zu schreiben macht mein Herz abermals klamm. Nachdem Pol Pot, der Führer der Roten Khmer 17. April 1975 in Phnom Penh mit seiner Armee aus Bauern und ungebildeter ländlicher Bevölkerung einmarschiert ist, hat er binnen 48h alle öffentlichen Ämter und Schulen geschlossen und die GESAMTE!!! städtische Bevölkerung in entfernt gelegene Dörfer ausgesiedelt. Es entstanden Geisterstädte, die zum Teil vernichtet wurden. Alles, was an die frühere, kapitalistische Regierung erinnerte wurde versucht auszulöschen. Obwohl Pol Pot selbst gebildet und Lehrer war, änderte sich alles nachdem er die Macht erlangte und seine Vorstellungen einer kommunistischen Gesellschaft, die er sich in Frankreich aufgebaut hatte, umsetzen konnte. Lehrer, Politiker, Intelektuelle, oder alle Menschen die so aussahen (z.B. eine Brille trugen oder weiche Hände hatten) wurden verfolgt, eingesperrt und ultimativ ermordet. Wer Unkraut jäten will, muss die Wurzeln ausreißen – mit solchen Slogans wurden auch Babies und Kinder kaltblütig ermordet. Die Killing Fields zeigen noch heute – über 30 Jahre später Knochenstücke, Kleiderfetzen und andere Relikte aus jener Zeit die andererseits gar nicht weit zurück liegt. Rund drei Mio. Menschen fielen dem radikalen kommunistischen Regime zum Opfer und wurden in ca. 300 Killing Fields in Massengräber geworfen.
 
Selbst nach der Niederlage der Roten Khmer durch die Truppen Vietnams, behielt Pol Pot die Herrschaft und wurde sogar von großen, internationalen Mächten wie den USA, Deutschland und Frankreich als legitimer Herrscher anerkannt. Er wurde 82 Jahre alt und konnte den Großteil seines Lebens im Kreise seiner Familie verbringen. Seine vier noch lebenden Schergen stehen noch immer vor Gericht. Urteile werden für 2014 erwartet. Jeder kann sich seine eigene Meinung zu diesem Thema bilden. Dieser kurze Absatz soll jedoch dazu anregen, sich selbst ein Bild zu machen und ein wenig über die Geschichte Südostasiens nachzudenken, von der wir in unserer Schulzeit so wenig gehört haben. 
 
Mit gedrückter Stimmung kehrten wir mit unserm Tuk Tuk in die Stadt zurück und machten zumindest alibimäßig ein, zwei Fotos vom Palast und dem Unabhängikeitsdenkmal. Am frühen Nachmittag hieß es für uns „Bitte einstiegen“ in den Bus nach Ho Chi Minh City. Acht Stunden Fahrt lagen vor uns, aber auch hier, hielten mich die vorbeiziehenden Bilder gefesselt. Die Straßen, das Leben der Kambodianer wie eine Fernsehersendung, mit dem Unterschied dass alles real war bzw. ist. 

 
In der zwölf Millionen Einwohner Stadt, mit acht Millionen gezählten Mopeds angekommen, buchten wir sofort eine Tour für das Mekong Delta am nächsten Tag. Der Mekong gehört zu den zehn längsten Flüssen der Welt (fließt durch China, Myanmar, Laos, Thiland, Kambodscha und Vietnam); es versteht sich von selbst, dass sich vieles am Fluss abspielt. Und genau an dem „Vielen“ waren wir interessiert. Uns war jedoch nicht bewusst, dass es von HCMC zwei Stunden Fahrt zum Delta waren. Als würden wir nicht genug in Bussen und  Zügen sitzen. Aber was tut man nicht alles, um einen kleinen (touristischen) Einblick in das Leben der einheimischen Bevölkerung werfen zu dürfen. In My Tho City stiegen wir mit zwölf weiteren Jägern in ein Bötchen und peilten die Unicorn Island, die sich im Delta befindet, an. Dort wurden wir von Einheimischen mit ihrer Bienenzucht vertraut gemacht. Natürlich durfte auf verkostet und – no na – gekauft werden. Dem folgte ein kleiner Bootausflug durch die engen Gassen des Deltas, wo uns ein kleiner Regenschauer erwischte – die Regenzeit hat begonnen. Es wurde uns gezeigt, wie man Kokosnüsse verarbeitet und was man aus ihnen machen kann – abgesehen von Kokosette, Milch und Saft: Kaubonbons, Whisky, Taschen, Besteck, usw. Die restliche Zeit unterhielten wir uns mit Hilde, einer Innsbruckerin, die in Hanoi ein freiwilliges Praktikum in der Schule absolviert hat und löcherten sie mit Fragen über Vietnam, die uns unser Führer nicht beantworten konnte, und erkundeten die Turtel Island, der zweiten von vier Inseln um My Thao, mit Fahrrädern. 



Auch wenn die Tour für meine Begriffe etwas zu verkaufsorientiert aufgezogen war, hat es mich gefreut zu erfahren, wovon und wie die Flussdelta-Bewohner leben. 
 
Zurück in der Stadt trafen wir uns mit Arnolds Arbeitskollegen, die uns in ein traditionelles Restaurant gebracht und in die traditionelle vietnamesische Küche eingeführt haben. Ich war ganz brav und aß alles was man mir vorsetzte. Einziges Kriterium: bitte keine Ratte, keine Maus, keine Würmer oder Schlangen. Ja, ich weiß. Grauslich! Tut mir leid, liebe Asiaten. Aber DAS geht gar nicht. Da verhungere ich lieber, bevor ich das Tier esse, das ich am meisten hasse (und das ist ein Wort, das ich normalerweise nicht so leicht in den Mund nehme) oder einfach grauslich finde – Ratten eben. 



Der Abend wurde mit einem ausgezeichneten vietnamesischen Kaffee beendet, bevor wir uns in unser gemütliches Zugabteil Richtung Da Nang zurückzogen.  

To be continued... 

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