Sunday, October 2, 2011

Wind, Regen und Weltuntergangsstimmung

Heute regnet es mal nicht in der Früh. Es scheint so, als würde es ein regenfreier Vormittag werden.

Ob ihr es glaubt oder nicht, ich selbst wollte/konnte es gar nicht wahrhaben, ABER letzte Woche habe ich FREIWILLIG drei Mal meine Jeans angezogen (die, die ich noch halbwegs ohne Bauchschmerzen zumachen kann) – so „brrrr-kalt“ war es. Allerdings nur in der Früh. Ja. Zwischen 6.00 und 9.00 Uhr tobte(n) Unwetter – Weltuntergangsstimmung. Es regnete nicht. Es schüttete. Der Wind zeigte sich von seiner stärksten Seite. Brrr. 

Ich möchte aber in die Stadt und ziehe am ersten Weltuntergangstimmungstag ganz feierlich eine Jean an. Ob das ein Fehler war? Ja, war es. Definitiv. Denn, als sich Wind und Regen bis zum nächsten Morgen schlafen legen, wird es plötzlich wieder tropisch warm. Herrlich. Vor allem in der Jean. Am nächsten Tag dasselbe Szenario. Evelin lernt nix aus ihrem Fehler vom Vortag und zieht erneut, stur wie ein Stier, eine Jean an. Will mich ja nicht erkälten. Dieses Mal soll ich aber in die Stadt – da Englischkurs. Der Englischkurs ist übrigens „handsome“. Er sieht ein bisschen aus wie Chris Martin von Coldplay. Kein Wunder, dass meine Motivation auf einer Skala von 1 – 10, bei 10 liegt. Ist doch klar. So lernt es sich irgendwie leichter.  

Zurück zum ursprünglichen Thema. Weltuntergangsstimmung. Jeans. Evelin lernt noch immer nicht aus ihren Fehlern vom Vortag und vom Vor-Vortag. Am dritten Weltuntergangsstimmungstag gehen Arnold und Evelin cachen. Es könnte ja kalt werden, drum ziehe ich mir meine recht luftige Leinenhose an, allerdings nicht mehr so feierlich. Ein Kompromiss? Nix da. Kein Kompromiss. Eine Schnapsidee. Nachdem sich Wind und Regen verabschiedet haben, bleibt eine verschwitzte Evelin mit dreckiger, weißer Leinenhose zurück. Was lerne ich daraus? Bzw. lerne ich was daraus? Es wird sich weisen. Ich halte euch diesbezüglich am Laufenden.

Jetzt aber ganz im Ernst. Ich fand es sehr aufregend, natürliche Kälte auf meiner Haut zu spüren. Solange mein Verstand es zuließ (Man-könnte-sich-ja-verkühlen-Verstand), bewunderte ich meine Gänsehaut und erfreute mich am Wind, Regen und der Weltuntergangsstimmung.

Weiter geht’s. Ich bleibe aber beim Wetter. Auf Bintan (eine Insel in Indonesien; allerdings nur eine Stunde von Singapur entfernt) war das Wetter nämlich auch nicht viel besser. Zwar besser, aber nicht viel besser. Woher ich das weiß? Nun ja, ich war vor Ort. Auf Bintan. Und dort bekämpften sich Wind und Regen in der Nacht. Wie nett von ihnen. Was zurückbleibt, ist ein mit Blätter und Regenwasser gefüllter Jacuzzi auf der Terrasse unserer wunderschönen Hütte. Wer gewonnen hat, weiß ich allerdings nicht. Nur gut, dass ich mit Julia dort war und den Jacuzzi nicht benutzen wollte. Hätte ich aber wollen, hätte das nette Personal kein Problem gehabt, es für uns zu „richten". Und das mit einem Lächeln. IndonesierInnen sind generell sehr fröhliche Menschen. Lachen immer. Bei Wind und Regen. Bei Sonnenschein und Hitze. Immer.

Die Insel Bintan hat aber nicht nur fröhliche und bemühte Menschen, sondern auch fröhliche und bemühte Tiere. Sie räumen auf. Helfen den Menschen. Lässt man zum Beispiel einen Schokoriegel liegen, eilt ein Äffchen zur Hilfe. Man kann doch schließlich keinen Schokoriegel in der Sonne liegen lassen, zerschmilzt ja. Und Erdnüsse, die sollte man auch nicht einfach so offen am Tisch im Zimmer liegen lassen, denn da könnten sich ja Ameisen oder Spinnen ranmachen. Nein, das kann ein Eichhörnchen doch nicht zulassen. Nie und nimmer. Selbst ist das Eichhörnchen. 



Zurück zum Wetter. Zurück nach Singapur. Regnet es an einem Morgen – sagen wir mal Mittwochmorgen –  mal nicht, ist es „diesig“. Wer oder was ist der Bösewicht? Sind es wieder die „Haze“ (Waldbrände) von Sumatra, die die Luft etwas verdichten und neblig machen? Die Antwort liegt dann am Abend, als wir den Bird Park Hill erklimmen, klar auf der Hand, ähm nein, klar in der Luft. Die „Schuld“ kann dieses Mal nicht auf das benachbarte Indonesien geschoben werden. Für die dicke Luft verantwortlich ist dieses Mal der Großbrand in Shells größter Raffinerie in Singapur. Kann ja mal passieren, so ein Großbrand, für den man zwei Tage braucht, bis er gelöscht ist, nicht? Alles nicht so tragisch. Wieso auch? 


 Ja, ja das liebe Wetter. Alles nicht so einfach. Ich gehe heute nicht in die Stadt. Deshalb brauche ich auch keine Entscheidung zu treffen, ob ich mich warm oder kalt anziehe. Abgesehen davon, stürmt und regnet es nicht. Noch nicht. Kann sein, dass Wind und Regen verschlafen haben. Morgen aber gehe ich in die Stadt. Zum Englischunterricht. Ich glaub, da werd ich mir was Kühleres anziehen. Keine Ahnung, irgendwie war es letzte Woche etwas heiß im Klassenzimmer. ;-)

Ich berichte. Über das Wetter. Und über mein Vorankommen im Englischunterricht. Versprochen.

Genießt die schönen Tage in der Heimat.


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